Spätestens seit Beginn 2021 steigen die Preise für Gaming-Hardware ins Unermessliche. Doch die Hersteller – allen voran selbstverständlich AMD und Nvidia – bringen dennoch stetig neue Grafikkarten auf den Markt. Diese sollen schneller, besser, stärker sein und dir das ultimative Gaming-Erlebnis bieten. Doch macht die Investition wirklich Sinn und wenn ja, worauf musst du achten? Das verraten wir dir und stellen im Anschluss die aktuellsten Highlights vor!

Die Frage nach dem Wann – brauchst du eine neue Grafikkarte?

Ob zum Zocken, für den Stream oder das Videoediting: Eine Grafikkarte brauchst du auf jeden Fall. Doch wenn dein PC schon steht und ja eigentlich auch noch funktioniert, musst du wirklich in die neuste Generation investieren? Gerade die, teils schon sehr horrenden, Preise legen die Überlegung nah, ob sich das Aufrüsten überhaupt noch lohnt.

Leider können wir dir diese Frage nicht pauschal beantworten. Das hängt viel zu sehr von deinem aktuellen Setup ab. Fängt dein Spiel an zu laggen, du leidest ständig unter Framedrops oder es kommt sogar zu Abstürzen? Dann ist die Antwort wahrscheinlich klar: Das Upgrade lässt sich nicht mehr herauszögern. Doch nur selten äußern sich die Symptome so deutlich. Vielmehr juckt es dir vielleicht einfach in den Fingern, den aktuellsten AAA-Titel in der nächsthöheren Auflösung zu spielen und so richtig in das Game einzutauchen. Eine neue Grafikkarte ist dann ein guter Ansatzpunkt.

Bevor du dir diese allerdings zulegst, solltest du dir folgende Fragen stellen:

  • Habe ich das Geld für ein Upgrade?
  • Welche Anforderungen haben meine aktuellen Games und kann ich überhaupt mehr rausholen?
  • Lässt meine jetzige Hardware das Upgrade zu?

Neue Grafikkarten, vor allem die High-End-Modelle, kosten eine Stange Geld, das sollte dir in jedem Fall bewusst sein. Nutzt du dann nicht den vollen Umfang der Leistung aus, könnte diese förmlich aus dem Fenster geschmissen sein. Gleiches gilt, wenn dein Mainboard, Prozessor, Arbeitsspeicher, aber auch dein Monitor einfach nicht mitziehen können und du die bessere Leistung gar nicht zu spüren bekommst. Nur wenn alle Faktoren passen, solltest du wirklich upgraden – und dann gegebenenfalls den ganzen Rechner und nicht nur die Grafikkarte.

Du suchst noch nach einem neuen High-End-Gaming-PC? Dann schau mal in unserem Online-Shop vorbei!

Zuletzt aktualisiert am 29. April 2024 um 16:38 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Neue Grafikkarte – aber welche?

In unserem Beitrag über Gaming-Grafikkarten haben wir die wichtigsten Benchmarks für deine neue GraKa schon beschrieben. Diese kannst du natürlich auch beim Upgrade zugrunde legen. Am wichtigsten ist aber so oder so, dass du dir vorher dein Verhalten am PC ansiehst und eine fundierte Entscheidung triffst. Denn schließlich willst du von deiner neuen Grafikkarte lange etwas haben.

Eine Frage des (Spiel-)Geschmacks

Allen voran ist natürlich die Leistung entscheidend. Diese setzt sich maßgeblich aus dem Videospeicher und Grafikchip zusammen. Um in ein zukunftssicheres Modell zu investieren, empfehlen wir beim Chipsatz immer die neuste Generation zu kaufen. Ansonsten wäre es ein wenig so, als würdest du heute in deinem Rechner zum Zocken DDR2-RAM verbauen. Egal, wie viele Riegel du verwendest, du wirst nie das gleiche Ergebnis wie mit DDR4, geschweige denn DDR5 erzielen.

Der Videospeicher hingegen ist eine andere Angelegenheit. Denn hier gilt: Nur weil du kannst, musst du nicht. Auch wenn Nvidia inzwischen Modelle mit bis zu 12 GiByte auf den Markt bringt, sind diese nicht unbedingt für den Durchschnittsgamer sinnvoll. Erst recht nicht, wenn du eher CS:GO oder LoL spielst und dich Titel wie The Witcher 3, Assassin’s Creed Valhalla oder selbst Minecraft mit Raytracing kaltlassen.

Cool, aber passt nicht?

Die andere wichtige Kennziffer ist die Kompatibilität. Wir haben es oben schon angedeutet: Die beste neue Grafikkarte bringt dir gar nichts, wenn die restliche Hardware nicht mitziehen kann. Im Konkreten bedeutet das für die meisten High-End-Modelle, dass du mindestens einen Quad-Core-Prozessor sowie einen Full-HD-, eher 4K-Monitor besitzt. Zudem muss das Netzteil natürlich auch ausreichend Saft mitbringen, um alle Komponenten mit Strom zu versorgen. Wie du das am besten errechnest, haben wir in einem separaten Beitrag erklärt.

Apropos Strom: Das ist nicht der einzige Anschluss, den deine neue Grafikkarte mitbringen wird. HDMI oder DisplayPort gehören inzwischen zum Standard, um das Maximale aus der Auflösung herauszuholen. Damit das gelingt, muss sich deine GPU ebenso in dein Mainboard einfügen. Während der Slot an sich immer gleich ist, braucht auch die Hauptplatine genügend Leistung, damit du aus dem Vollen schöpfen kannst.

Und zu guter Letzt ein Punkt, der gern übersehen wird: die Größe. Gerade die Flaggschiffe von Nvidia und AMD sind nicht nur extrem leistungsstark, sie sind auch entsprechend gebaut. Nicht nur für die Bauteile an sich, sondern genauso für die zugehörigen Lüfter musst du also Platz im Gehäuse haben. In den meisten Maxi-Towern ist das gar kein Problem, bei einigen Midi-Towern, geschweige denn Mini-Varianten sieht das hingegen ganz anders aus.

Neue Grafikkarten 2022: Das kommt auf dich zu

Sowohl Nvidia als auch AMD haben bereits die nächsten Modellserien angekündigt. Damit kommen nun die lang ersehnten Nachfolger der Radeon RX 6000er- und GeForce RTX 3000er-Reihen auf den Markt. Doch auch neben diesen kompletten Neuheiten gibt es einige Highlights, die für dich interessant sein könnten.

Neue Nvidia-Grafikkarten

  • 1. Quartal: RTX 3050, RTX 3080
  • 2. / 3. Quartal: RTX 3090 Ti, RTX 3070 Ti
  • 4. Quartal: RTX 4000 Modellreihe

Noch 2021 kündigte Nvidia den nächsten Kassenschlager an: die neuen GeForce-RTX-4000er Karten. Während diese zwar erst gegen Ende 2022, im schlimmsten Falle sogar erst Anfang 2023 erscheinen werden, brodelt die Gerüchteküche bereits. Die Modelle sollen mit 5 nm gefertigt werden, 24 GiByte Speicher bieten und einen Takt von bis zu 2,5 GHz mitbringen. Während das alles bisher nur Spekulationen sind, ist der Name der Reihe offiziell bekannt gegeben worden: Lovelace, nach der bekannten Mathematikerin Ada Lovelace.

Neben der neuen Modellserie kommen aber auch noch einige weitere frische Nvidia-Grafikkarten im Laufe des Jahres auf den Markt. Diese ergänzen die bisherige Ampere-Reihe. Am unteren Ende befinden sich die RTX 3050. Relativ kostengünstig, ist sie gerade für Einsteiger dennoch eine gute Investition. Mit 12 GiByte Speicher trumpft hingegen die RTX 3080 auf und ist somit für deinen Hardcore-Spielealltag durchaus gewappnet.

Übertroffen werden die Releases nur durch die Ti-Modelle. Denn wie wir es von Nvidia schon kennen, verbirgt sich dahinter eine upgegradete Version der Standardvarianten. Bei der RTX 3070 Ti kannst du so wohl mit 16 GiByte Speicher rechnen, bei der 3090 Ti sogar mit 24 GiByte. Sie zeichnet sich zudem durch mehr Kerne, einen höheren Speichertakt sowie Bandbreite aus, wird aber auch mehr Strom benötigen. So kannst du auf jeden Fall die Wartezeit bis zu den 4000ern überbrücken.

Neue AMD-Grafikkarten

  • 1. Quartal: RX 6500 XT
  • 2. Quartal: RX 6400, RX 6500
  • 3. Quartal: RX 6000 Refresh
  • 4. Quartal: RX 7000 Modellreihe

Bei AMD sieht es im Grunde ähnlich aus wie beim Konkurrenten. Auch hier sollen die Flaggschiffe erst Ende des Jahres auf den Markt kommen, dann unter dem Namen RDNA3, also in bekannter Radeon-Fashion. Diese werden komplett neue Chips – den Navi 31 sowie 32 – bekommen, die laut Gerüchten in 6 nm gefertigt werden.

Bis dahin erwarten dich aber auch weitere Highlights. Dazu gehört auf jeden Fall der Refresh der 6000er Reihe im Sommer. Dieser wird wahrscheinlich unter dem Label RX 6X laufen. Die neuen Grafikkarten sollen weiterhin in 7-nm-Fertigung hergestellt werden, jedoch mit höheren Geschwindigkeiten und aufgefrischten Chips überzeugen.

Schon im Januar erschien die RX 6500 XT – hoch angepriesen mit Navi 24 und 6-nm-Fertigungsverfahren. Leider hält sie nicht ganz, was sie verspricht. Zwar kannst du damit gut zocken, aber für den AAA-Liebhaber ist sie wohl eher nichts. Wie es mit den anderen Navi-24- Modellen aussieht, die im zweiten Quartal erscheinen sollen, wird wohl nur die Zeit zeigen.

Weiterführende Links
www.gamestar.de/…/grafikkarte-aufruesten-guide
www.pc-magazin.de/ratgeber/wann-kommen-neue-grafikkarten-von-nvidia
www.pcgameshardware.de/…/Roadmap-Grafikkarten-Liste-Radeon-Geforce
www.pcgames.de/…/Hardware-Jahresvorschau-2022-CPUs-Grafikkarten-sowie-moegliche-Trends/
www.giga.de/news/grafikkarten-schock-neues-nvidia-modell-ist-unfassbar-teuer/