Der eine bietet nicht genug Platz für das eigene Mauspad, der nächste hat keine PC-Halterung und ein wieder anderer bietet keine Möglichkeit für sauberes Kabelmanagement. Den passenden Schreibtisch für dein Zockersetup zu finden, ist nicht immer ganz leicht. Warum dann nicht einfach den Gaming-Tisch selber bauen? Wir verraten dir, wieso das vielleicht gar keine schlechte Idee ist, welche coolen Features du dir nicht entgehen lassen solltest und wie du das Ganze anstellst!

Warum du deinen Gaming-Tisch selber bauen solltest

Im Grunde ist der Schreibtisch die Grundstruktur, die dein weiteres Gaming-Setup bestimmt. Denn hierauf befinden sich nicht nur Monitor, Maus, Tastatur und Co., er gibt auch die Höhe vor und bestimmt die Ausmaße, die deine Hardware annehmen kann. Gerade wer regelmäßig zockt, wird aber wissen, dass es nicht immer ganz einfach ist, den perfekten Tisch zu finden.

Warum also nicht den Gaming-Tisch selber bauen? Das gibt dir die nötige Freiheit, dein Setup genau so zu gestalten, wie du es dir immer erträumt hast. Du definierst die Fläche, die Höhe und kannst noch viele coole Features mit einbinden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem integrierten Headset-Halter? Oder einer extra Ablagefläche? Auch LEDs sind natürlich möglich. Und selbst wenn du deine PC-Komponenten im Case-Modding-Style gleich mit in die Platte integrieren möchtest, ist das kein Problem.

Und was hast du davon? Zuerst einmal lädt ein solch individueller Tisch natürlich einfach zum Zocken ein. Zum anderen ermöglicht er dir aber auch mehr Komfort – schließlich ist er genau auf dich zugeschnitten. Das bedeutet im Umkehrschluss längere Sessions und jede Menge Spaß. Und falls du dich immer noch fragst, warum du deinen Gaming-Tisch selber bauen solltest, lass dir eins gesagt sein: Du sparst wertvolles Geld, welches du dann in Spiele und Komponenten stecken kannst. Klingt gut? Worauf wartest du dann noch?

Damit nichts schiefgeht: planen, planen, planen

Das A und O, wenn du deinen Gaming-Tisch selber bauen willst, ist die Planung. Hier legst du fest, welche Dimensionen dein Werkstück annehmen soll, worauf du nicht verzichten willst und womit du eigentlich arbeiten wirst. Damit du diese Entscheidungen treffen kannst, haben wir für dich hier einmal die wichtigsten Facts rund um die Gestaltung zusammengetragen.

Dimensionen: Wie groß darf der Zocker-Schreibtisch sein?

Der erste Schritt sollte immer sein, dass du die Maße deines Schreibtisches festlegst. Das schließt im Grunde zum einen die reine Nutzfläche der Platte oben ein, zum anderen aber auch die Höhe sowie den Luftraum darunter, wo dein Stuhl sich befinden wird. Beginnen wir mit der Schreibtischplatte: Deren Größe orientiert sich gleich an mehreren Faktoren:

  • Wie viel Platz hast du in deinem Zimmer? Ist dieser limitiert, miss genau aus, welche Maximalmaße deine Schreibtischplatte haben darf.
  • Wie viel Platz benötigt dein Setup? Arrangiere einmal probehalber Mauspad, Tastatur und Bildschirme sowie alles, was sonst immer auf dem Schreibtisch liegt, und miss die davon eingenommene Gesamtfläche ab.
  • Welche Form soll der Tisch haben? Hast du eine besondere Vorstellung, solltest du jetzt prüfen, ob diese auch mit den oberen beiden Faktoren vereinbar ist.

Wähle nun die Maße am besten so, dass du in alle Richtungen etwas Puffer hast – wenn du deinen Gaming-Tisch selber bauen willst, sollte dieser weder zu klein noch überdimensioniert sein. Stößt du an deine Grenzen kannst du auch mit cleveren, platzsparenden Gadgets arbeiten. So muss der PC nicht auf dem Tisch stehen, sondern kann mit einer extra Halterung darunter fixiert werden. Eine ausziehbare Maus- und Tastaturschublade kann ebenfalls praktisch sein. Bedenke aber hier, wie viel Platz sie wegnehmen und ob dein Stuhl dann noch komfortabel unter den Tisch passt.

Apropos Stuhl: Nicht nur dessen Höhe ist entscheidend dafür, wie hoch dein neuer Zocker-Schreibtisch werden sollte. Um lange an ihm sitzen zu können, spielt die Ergonomie eine große Rolle. Du solltest möglichst aufrecht sitzen und deine Beine rechtwinklig auf den Boden stellen können. Außerdem sind deine Augen idealerweise gerade auf den Monitor gerichtet. Am besten gelingt das natürlich mit einem höhenverstellbaren Tisch. Ist dir das aber zu aufwendig, haben wir für dich einmal einige Richtwerte für die optimale Größe zusammengetragen:

Körpergröße in cm Sitzhöhe in cm Tischhöhe in cm
160 – 170 42 – 46 66 – 70
170 – 180 46 – 48 70 – 74
180 – 190 48 – 51 74 – 78
190 – 200 51 – 53 78 – 82

Features: Was brauchst du für deinen Schreibtisch?

Steht die Grundform einmal, geht es an den Feinschliff. Jetzt entscheidest du, was du alles noch anbringen möchtest, wenn du schon einmal einen Gaming-Tisch selber baust. Aber Achtung! So viele Möglichkeiten es auch gibt, übertreib es nicht gleich und berücksichtige dein eigenes Können. Planst du zu viel ein, kann das nämlich schnell überfordernd werden und zu Frustration führen.

Am besten konzentrierst du dich also auf die Key-Features, von denen du schon immer geträumt hast. Bist du dir nicht ganz sicher, welche das sind? Dann setz dich einmal an deinen jetzigen Schreibtisch und spiele ein paar Runden. Was fällt dir auf? Was würdest du gern ändern? Erstell daraus eine Liste und widme dich dann den Lösungen. Wir haben hier einige Ideen zusammengetragen, die du in dein Projekt mit einfließen lassen könntest:

  • Kabelkanal: Am besten führst du diesen an der Hinterkante deines Schreibtischs entlang. Bohre ggf. Löcher in den Tisch, genau wo du sie brauchst – so entsteht nie wieder ein Kabelsalat!
  • Ladestationen: Ob das kabellose Headset oder das Smartphone, irgendwo ist immer der Akku alle. Sorge vor, indem du einen Output für Ladekabel mit einbaust.
  • Headset-Halter: Liegt dein Headset immer irgendwo? Dann ist es an der Zeit, eine Haltevorrichtung aufzumontieren.
  • Regale, Schubladen und Co.: Hast du noch einiges an Papierkram rumliegen? Dann bau einen kleinen Schrank mit ein. Dazu kannst du natürlich auch eine vorgefertigte Variante aus dem Möbelhaus deiner Wahl nutzen.
  • Eckteile: Zusätzliche Ablagefläche bieten ergänzende Elemente, die um die Ecke reichen. Hier findet dein PC oder einfach ein Notizbuch Platz.
  • Internes Case: Standard gibt es bei dir nicht? Dann baue deine Hardwarekomponenten direkt in den Tisch mit ein. Eine hohle Tischplatte oder auch ein Seitenteil mit Glasfläche eignen sich hervorragend.
  • Beleuchtung: Was wäre ein gutes Setup ohne die passende Beleuchtung? Willst du deinen Gaming-Tisch selber bauen, dann plane doch gleich clevere Nischen und Ecken ein, die du später mit LEDs in Szene setzt.
  • Ablage für Konsolen: Schließt du auch deine Switch oder PS5 an deinen Monitor an? Dann integriere doch eine Ablagefläche für diese.
  • Tastaturablage: Gerade, wer wenig Platz in der Wohnung hat, kann damit Raum sparen. Die Tastatur schiebst du einfach wieder weg, nachdem du sie benutzt hast.
  • Höhenverstellbarkeit: Am besten lassen sich Tische variieren, die auf Metallfüßen stehen. Diese kannst du entweder vorgefertigt kaufen oder selbst z.B. aus Rohren bauen.
  • Getränkehalter: Ob du selber etwas schusselig bist oder stürmische Haustiere hast – damit dein Getränk sich nicht über die gesamte Tastatur ergießt, kann ein Getränkehalter sicheren Stand bieten.
Eine Tastatur kann unter einem Tisch hervorgezogen und benutzt werden

Foto: © FOX, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Material: Woraus den Gaming-Tisch selber bauen?

Hast du schon eine grobe Skizze erstellt und weißt in etwa, wie du deinen Gaming-Tisch selber bauen möchtest? Dann kommt im nächsten Schritt wohl oder übel die Frage nach dem Material auf. Im Grunde kannst du hier wählen, was dir gefällt. Wichtig ist vor allem, dass es stabil genug ist, um dein Setup zu tragen und sich auch mit der Zeit nicht mehr verformt. Dafür kommen infrage:

Material Vorteile Nachteile
Metall
  • Wärmeleitend und damit gut für Cases innerhalb des Schreibtischs
  • Gut als Grundgerüst geeignet
  • Höhenverstellbare Komponente sind leicht umsetzbar
  • Leicht zu reinigen
  • Aufwendig zu formen und schwierig zu bearbeiten
  • Als große Fläche oft laut beim Anstoßen und Abstellen
  • Sehr schwer
Glas
  • Leicht zu individualisieren mit Farben und Co
  • Perfekt für LED-Beleuchtung
  • Große Standfestigkeit
  • Schwer zu bearbeiten
  • Hohes Eigengewicht
  • Kalte Oberflächen sind meist nicht sehr angenehm für lange Zockersessions
Holz
  • Sehr leicht zu Hause zu bearbeiten
  • Leicht zu individualisieren durch Formen und Farben
  • Gute Standfestigkeit
  • Muss gut versiegelt werden
  • Höhenverstellbarkeit schwer umzusetzen

Besonders cool wirkt es natürlich, wenn du verschiedene Materialien kombinierst. So kannst du zum Beispiel mit einem Glaselement dein innenliegendes Case in Szene setzen. Oder du nutzt Metallfüße für einen industriellen Stil, während dir eine Holzplatte das ganze Jahr über Wärme spendet. Abhängig ist die Wahl maßgeblich von deinen Fähigkeiten und Möglichkeiten, das Material zu bearbeiten. Zum Ausprobieren empfiehlt sich Holz und von da an ist viel Luft nach oben. Werde einfach kreativ und lass deiner Fantasie freien Lauf!

Gaming-Tisch selber bauen: So gelingt das Projekt!

Leider können wir dir hier keine 1:1 Anleitung geben, wie du deinen Gaming-Tisch selber bauen kannst. Dafür sind diese Möbelstücke einfach viel zu individuell. Damit dir das Projekt aber dennoch gelingt, haben wir hier einmal eine grobe Materialien- und Werkzeugliste sowie eine Kurzanleitung zusammengestellt:

Materialien:

  • Tischplatte
  • Tischbeine
  • Ausreichend Schrauben und Nägel
  • Ggf. Holzleim, Nieten und Co.
  • Ggf. zusätzliche Platten für Ablageflächen
  • Ggf. vorgefertigte Kabelkanäle, Schränke und Co.
  • Ggf. Farbe zum Streichen

Werkzeuge:

  • Schraubendreher und/oder Akkuschrauber
  • Hammer
  • Hand- / Stichsäge
  • Schleifpapier (ggf. mit Schleifmaschine)
  • Wasserwaage
  • Ggf. Lochsäge
  • Ggf. Schweißgerät (inkl. Schutzausrüstung)
  • Ggf. Pinsel / Farbrolle

Hast du alles zusammengetragen, solltest du im nächsten Schritt alle Teile entsprechend kürzen, zurechtschneiden und ggf. streichen, bis sie ihre endgültige Form erreicht haben. Leg sie dann bereit und widme dich Schritt für Schritt der Montage. Am besten beginnst du damit, die Füße so weit vorzubereiten. Ist das geschafft, kannst du den Gaming-Tisch selber bauen. Steht er einmal, ist es dann an der Zeit zusätzliche Features wie Kabelkanäle und Co. anzubringen. Und fertig ist er: der ganz eigene Zocker-Schreibtisch!

Weiterführende Links
www.hausjournal.net/computertisch-selbst-bauen
www.simplifiedbuilding.de/…/hoehenverstellbaren-tisch-zum-zocken-selber-bauen
www.faktensammler.de/gaming-schreibtisch-selber-bauen
www.gaming-peripherie.de/gaming-schreibtisch/
www.perfecthome24.de/moebel/gaming-tisch-selber-bauen/
www.hausjournal.net/computertisch-selbst-bauen