Der Prozessor ist für das Funktionieren eines Rechners essentiell. Und während du für einen reinen Office-PC wohl schon relativ günstige Varianten findest, bewegt sich fast jede Gaming-CPU im dreistelligen Bereich. Doch ist das wirklich nötig? Welche Leistung brauchst du tatsächlich und welche Werte gilt es zu beachten? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in diesem Beitrag. Erfahre hier, wie du deine perfekte Gaming-CPU findest!

Der Prozessor – aber: Was ist das eigentlich?

Der Prozessor oder auch CPU (Central Processing Unit) ist im Grunde die zentrale Steuereinheit eines jeden Computers. Das bedeutet, dass er alle Eingaben, Anfragen, Vorgänge und Ausgaben steuert, die an diesem getätigt werden. Dabei handelt es sich erst einmal um ein relativ kleines (etwa 4,5 cm x 4,5 cm) Bauteil, in dem aber sehr viel Power stecken kann, die nicht nur für das Gamen notwendig ist. Doch was genau sind eigentlich seine Aufgaben?

Runtergebrochen führt die CPU ständig neue Berechnungen aus. Du weißt vielleicht, dass die Programme eines Computers im Grunde auf einem binären Code aus 0 und 1 besteht. Um sie also umzusetzen, müssen die verschiedenen Zahlen zusammengebracht werden. Ein einfacher Befehl ist dabei die Addition zweier Zahlen. Das heißt also auch, dass jede Eingabe, die du vornimmst – unabhängig davon, ob du ein Dokument speicherst oder gerade den Trigger tätigst – erst in diese, für den Prozessor verständliche Sprache umgewandelt werden muss, bevor sie bearbeitet werden kann.

Je besser nun die Taktrate einer Gaming-CPU ist, desto mehr Befehle je Sekunde kann sie umsetzen. Ein Beispiel: Ein Prozessor mit 3,5 GHz sollte in der Lage sein 336.000 Befehle je Sekunde auszuführen. Für das Zocken kann eine solche hohe Rate sehr wichtig sein, denn schließlich ist hier der In- und Output besonders groß. Die Auslastung kannst du übrigens im Task-Manager prüfen. Hier erkennst du auch, welche Programme ihn besonders beanspruchen.

Eine Grafik zeigt die Silhouette eines Kopfes in dem eine CPU zu sitzen scheint. Von ihr gehen verschiedene Verbindungen aus

Foto: © geralt, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Die Gaming-CPU: Was ist wichtig?

Nachdem wir nun geklärt haben, was die grundlegende Aufgabe des Prozessors im Rechner ist, wollen wir einmal schauen, welche Werte beim Kauf entscheidend sind. Denn wie bei den meisten Komponenten wirst du förmlich mit einer Flut von Angaben überschüttet. Hier durchzusehen, ist nicht immer ganz einfach. Wir wollen dir darum bei der Auswahl deiner Gaming-CPU helfen!

Eine Maschine mit Her(t)z

Hast du schon einmal die Aussage gehört: „Der Prozessor ist das Herzstück des Computers“? Das bezieht sich natürlich zum einen auf seine essentielle Aufgabe im Gesamtsystem, kann aber auch mit seiner Taktrate und damit Leistungsfähigkeit in Zusammenhang gebracht werden. Denn diese wird in Hertz (Hz) bzw. Megahertz (MHZ) oder Gigahertz (GHz) angegeben.

Die Hertzangabe ist neben den Kernen, auf die wir gleich näher eingehen, entscheidend dafür, dass Eingaben schnell ausgeführt werden. Willst du also actionreiche Spiele zocken, wirst du wohl einen sehr leistungsstarken Prozessor bevorzugen. Um das einmal zu verbildlichen: Eine CPU mit 1 GHz Leistung kann in der Sekunde etwa 1 Milliarde Stromimpulse verarbeiten. Verschiedene Aufgaben benötigen davon eine unterschiedliche Anzahl. Besonders aufwendige Tasks, wie zum Beispiel beim Spielen von AAA-Titeln, können gut und gerne einmal mehrere tausend verbrauchen.

Für deine Gaming-CPU gilt: Sie sollte mindestens 3 GHz, besser 4 GHz mitbringen. Denn mit diesen Frequenzen kannst du sicher sein, dass du wirklich jedes Spiel flüssig spielen kannst und auch keine Abstriche bei beispielsweise der Grafik machen musst.

Hände werden geschüttelt. Darüber liegt eine technische Grafik aus Verbindungen.

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Die Gaming-CPU übertakten

Wenn du dich mit deinem Gaming-Rechner auseinandergesetzt hast, hast du bestimmt auch schon einmal etwas vom Übertakten beziehungsweise dem Overclocking gehört. Damit kannst du noch mehr aus deinem Prozessor herausholen. Wir haben vorhin schon erklärt, dass die Frequenz-Angabe in Hertz entscheidend für die Leistung eines Computers ist. Wäre es da nicht super, wenn du aus deiner CPU immer genau das rausholen kannst, was du gerade brauchst?

Viele Modelle der bekannten Hersteller, erlauben dir in diesem Fall das Overclocking. Das bedeutet, dass aus diesen unter den richtigen Umständen noch mehr Leistung rausgeholt werden kann. Besonders entscheidend dafür ist die richtige Kühlung. Denn je höher die Taktrate, desto mehr arbeitet die Gaming-CPU und umso wärmer wird sie auch.

Bist du an einem solchen Modell interessiert? Dann schau dir unbedingt die Beschreibung deiner CPU an. Übrigens kennzeichnet Intel solche Modelle mit einem „K“ am Ende des Namens. Auch die Extreme-Editions des Herstellers sind übertaktbar. Gleiches gilt für die Ryzen-Reihe von AMD.

Links, rechts, oben, unten: Geschwindigkeit durch Kerne

Aktuelle Game-Titel setzen meist auf unglaubliche Grafik. Es ist dann für dich einfach nur ärgerlich, wenn du nicht aus den Vollen schöpfen kannst und – extrem gesprochen – nur noch Pixel erkennst. Ebenso anstrengend: Du spielst einen schnellen Shooter oder bist gerade in einem Duell im Battle Royale, welches dein Adrenalin nur so fließen lässt, und plötzlich reißt dein Bild. Während bei diesen Phänomenen auch der Arbeitsspeicher sowie die Grafikkarte entscheidend sind, ist eine gute Gaming-CPU ebenso wichtig, um sie zu beheben.

Damit dein Spiel also flüssig läuft und der Prozessor deine Angaben auch in einer angebrachten Geschwindigkeit bearbeiten kann, braucht er Kerne. In diesen realen Bauteilen liegt u.a. die Steuereinheit und die arithmetisch-logische Einheit (ALU). Diese sorgen dafür, dass er mehr Befehle je Sekunde ausführen kann. Heutzutage werden für Gaming-PCs am liebsten Octa-Core-Prozessoren eingesetzt. Es ist jedoch immer noch Raum nach oben offen. So hat AMD zum Beispiel auch eine 32-Kern-CPU auf dem Markt.

Wie sinnvoll dieser wirklich ist, hängt ganz von den Spielen ab, die du zocken willst. Die meisten kommen jedoch auch heute noch mit einem Quad- bis maximal Octa-Core aus. Übrigens: So genannte Multicore- oder auch Mehrkernprozessoren verteilen die Aufgaben immer gleichmäßig auf alle vorhandenen Kerne.

Unser CPU-Vergleich: Welche ist nun die Beste?

Natürlich lässt sich die Frage, welcher Prozessor für dich der Beste ist, nicht pauschal beantworten. Das ist maßgeblich von deinen eigenen Präferenzen abhängig. Denn je nachdem, welche Leistung deine Games brauchen, kann ein Modell mit mehr oder weniger Kernen sowie einer höheren oder niedrigeren Taktrate sinnvoll sein.

Die meisten aktuellen Spiele brauchen einen Mehrkern-Prozessor. Unterschiedlich ist jedoch, wie viele es wirklich sein müssen und welche Taktrate sinnvoll ist. Während du natürlich immer die Grafik-Settings runterschrauben kannst, ist das sicher nicht der Traum. Wir haben darum hier eine kurze Übersicht einiger beliebter Spiele zusammengestellt, die zeigt, welche Spezifikationen vom Hersteller als optimal angegeben werden:

  • APEX Legends: 4 Kerne, 3,40 GHz
  • ARK: Survival Evolved: 4 Kerne, 3,40 GHz
  • Assassin’s Creed Odyssey: 4 Kerne, 3,50 GHz
  • Battlefield 1: 8 Kerne, 4,00 GHz
  • Battlefield 3: 4 Kerne, 3,50 GHz
  • Battlefield 5: 8 Kerne, 4,00 GHz
  • Call od Duty: Modern Warfare: 4 Kerne, 3,50 GHz
  • Call of Duty: Warzone: 4 Kerne, 3,40 GHz
  • Counter Strike: Global Offensive: 2 Kerne, 2 GHz
  • Death Stranding: 8 Kerne, 4 GHz
  • Escape from Tarkov: 4 Kerne, 3,20 GHz
  • Far Cry 5: 8 Kerne, 3,40 GHz
  • Fortnite: 2 Kerne, 2,80 GHz
  • GTA V: 6 Kerne, 4 GHz
  • League of Legends: 2 Kerne, 3,00 GHz
  • Metro Exodus: 8 Kerne, 4,00 GHz
  • Minecraft: 4 Kerne, 3,50 GHz
  • Playerunknown’s Battlegrounds: 4 Kerne, 3,50 GHz
  • Red Dead Redemption 2: 8 Kerne, 4 GHz
  • Rust: 8 Kerne, 4,00 GHz
  • The Witcher III: 8 Kerne, 3,40 GHz
  • Tom Clancy’s Rainbow Six Siege: 4 Kerne, 3,3 GHz
  • Valorant: 2 Kerne, 3 GHz

Manche dieser Angaben mögen zunächst vielleicht abschreckend wirken. Dabei solltest du aber jederzeit beachten, dass es sich hier um die beinahe optimalen Einstellungen handelt. Das bedeutet, dass ein Spiel auch mit weniger leistungsstarken Prozessoren auf jeden Fall noch spielbar ist. Du musst dann gegebenenfalls nur einige Abstriche bei der Grafik machen.

Die ewige Frage: AMD vs. Intel

Abschließend wollen wir uns noch mit den beiden Marktführern kurz auseinandersetzen. Denn die Frage, ob man einen Prozessor von Intel oder AMD wählen sollte, scheint eine Grundsatzdiskussion sein. Einige schwören auf die High-End-Technologie von Intel, andere bevorzugen AMD aufgrund der preisgünstigeren Modelle.

Grundlegend wollen wir festhalten, dass AMD preistechnisch tatsächlich in eigentlich allen CPU-Kategorien die Nase vorn hat. Jedoch bringen die Intel-Modelle höhere Taktraten mit sich und überzeugen damit insgesamt mit einer besseren Leistung. Suchst du also nach einem absoluten High-End-Prozessor, wirst du wohl eher bei Intel fündig.

Eine kostengünstige und dennoch für die meisten Games absolut ausreichende Variante wirst du hingegen eher bei AMD finden. Vor allem die Ryzen Threadripper können aber auch auf jeden Fall mit den Spitzenmodellen von Intel mithalten. Wichtig ist also zu wissen, was deine Gaming-CPU können muss. Und das leitet sich ganz individuell aus deinen Lieblingsspielen ab.

Ein AMD-Ryzen-Prozessor wurde installiert

Foto: © cebbi, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Quellen
www.giga.de/…/was-ist-eine-cpu-beim-pc-was-macht-der-prozessor/
www.pcwelt.de/a/der-ideale-gaming-prozessor-tipps-zum-cpu-kauf,3446836
www.pc-magazin.de/…/cpu-kaufberatung-amd-intel-ryzen-oder-threadripper-i5-oder-i7-3200131.html