Egal, ob beim Zocken oder der Arbeit – sitzt du am Computer, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du Maus und Tastatur unter den Fingern hast. Diese praktischen Hilfsmittel sind aus unserem Alltag schließlich kaum noch wegzudenken. Allerdings verursachen sie für viele Menschen ebenso Schmerzen in Händen, Armen oder Nacken. Erfahre in diesem Beitrag, warum deine Maus ergonomisch sein sollte, selbst wenn du diese Unannehmlichkeiten noch nicht verspürst und wie du das geeignete Modell findest!

Ergonomie am Schreibtisch – ein Einstieg in die Materie

Möchtest du deinen Schreibtisch bzw. deine Zocker-Ecke ergonomisch einrichten, gehören nicht nur die passenden Peripheriegeräte dazu. Tatsächlich arbeiten hier mehrere Faktoren eng zusammen. Die wichtigsten erläutern wir dir ausführlich in unseren Beiträgen zu dieser Thematik. Wirf doch einmal einen Blick darauf:

Wenden wir uns der eigentlichen Materie zu: deiner Maus. Ergonomische Alternativen gibt es in den verschiedensten Formen. Kannst oder willst du dich von deinem aktuellen Modell jedoch nicht trennen, empfehlen wir dir zumindestauf Folgendes zu achten:

  1. Gute Führbarkeit: Stell sicher, dass die Position des Cursors auf dem Monitor immer leicht zu finden ist. Hierfür kannst du den Kontrast in den Bildschirmeinstellungen deines Gaming-PCs bzw. Notebooks anpassen.
  2. Bequemes Arbeiten: Praktische Handballenauflagen unterstützen dich dabei, deine Gelenke etwas zu entlasten.
  3. Einfache Bedienbarkeit: Halte deine Peripheriegeräte so sauber wie möglich. Verklebte Mausräder oder Tasten erzeugen unnötigen Widerstand.
  4. Geringere Bewegung: Erhöhe die DPI deiner Maus, damit deine Hand bzw. deine Gelenke weniger arbeiten müssen.

Die Ergo-Maus: Definition und Vorteile

Bevor wir dir die unterschiedlichen Arten vorstellen, möchten wir eine grundlegende Definition aufstellen. Hinter dem Begriff verbirgt sich keine große Wissenschaft. Tatsächlich handelt es sich einfach um etwas anders geformte Computermäuse, die für eine natürlichere Haltung deiner Hand oder deines Unterarms ausgelegt sind. Auf diese Weise sorgen sie für eine angenehmere Bedienung sowie Entspannung deiner Finger während der Ruhephasen.

Ähnlich wie bei Streckübungen oder einem warmen Bad reduzierst du so die Belastung auf deine Muskeln, Sehnen oder Gelenke. Bei vielen Menschen treten bereits Beschwerden in Händen, Armen, Schultern oder sogar dem Nacken auf. Gerade heutzutage, wenn wir vermehrt im Home-Office sitzen und ein fließender Übergang zwischen Arbeit und Gaming stattfindet, kommen diese zunehmend zum Vorschein. Auch für Personen mit Krankheiten wie dem RSI-Syndrom, chronischer Arthritis, Rheuma oder Multiple Sklerose sind diese Peripheriegeräte von Vorteil.

Allerdings empfehlen wir dir generell beim Kauf deiner nächsten Maus ergonomische Modelle in Betracht zu ziehen. Vorsicht ist schließlich besser als Nachsicht und wenn deine Gelenke und Muskeln weniger belastet werden, kannst du länger zocken. Auch in deinen Spielleistungen und Erfolgen solltest du dadurch einen Unterschied erkennen. Wir haben dir die wichtigsten Pluspunkte gegenüber der Standardformen noch einmal zusammengefasst:

Nachteile der herkömmlichen Maus Vorteile der ergonomischen Maus
  • zwingt den Nutzer beim Halten die Hand unten zu drehen
  • schnellere Ermüdung der Muskeln
  • Erhöhte Spannung in den Gelenken und Sehnen
  • Beschwerden können sich chronifizieren
  • Schmerzen führen im schlimmsten Fall zur Arbeitsunfähigkeit
  • fördert eine aufrechte Haltung von Hand, Gelenk und Arm
  • an die menschliche Anatomie angepasst
  • weniger Muskelbelastung bei sich wiederholenden Bewegungen
  • verschiedene Modell für unterschiedliche Beschwerden
  • Tasten haben geringeren Klick-Widerstand

Gelenkschonende Mäuse – ergonomische Modelle und deren Eigenschaften

Willst du, dass deine neue Maus ergonomisch ist, stehst du vor einer breiten Auswahl unterschiedlicher Optionen. Grundsätzlich verfolgen alle das gleiche Ziel: eine natürlichere Haltung deiner Hände. Das erreichen sie durch bestimmte Neigungswinkel und die Verringerung übermäßigen Drucks. Sie werden praktisch zum festen Bestandteil deines Arms. Allerdings hat jeder der Arten einige charakteristische Besonderheiten.

Die vertikale Maus: ergonomischer Repräsentant

Die erste Art, die wir dir vorstellen möchten, ist die Vertikalmaus. Diese ist die am meisten verbreitet und gilt fast schon als Synonym für alle Ergo-Modelle. Das Spezielle hieran ist ihr Aufstellwinkel von bis zu 90°. Sie dreht deine Gelenke also praktisch in die gleiche Position, in der sie sich auch während des Händeschüttelns befinden.

Dadurch liegen deine Elle sowie Speiche fast parallel zueinander, was Spannungen im Unterarm und die Muskelaktivität verringert. Über die Zeit haben sich hierfür diverse Modelle verschiedener Hersteller bewährt – und das im Office- und Gaming-Bereich. Letztere sind zum Teil nur im Ansatz ergonomisch geformt, eignen sich deshalb aber als Präventivmaßnahme. Solltest du bereits unter Schmerzen leiden, empfehlen wir dir allerdings auf eine reine Ergo-Maus umzusteigen. Diese gibt es sowohl für Links- als auch Rechtshänder.

Beachte jedoch, dass du dich anfangs wahrscheinlich etwas an das neue Peripheriegerät gewöhnen musst. Es hat normalerweise mehr Gewicht und wird vorrangig mit der Kraft aus dem Daumen geschoben. Das kann insbesondere in FPS-Games neuartig sein. Bei langsameren Spielen bzw. Modi, die keine schnelle Reaktionszeit verlangen, sollte dir kein allzu großer Unterschied auffallen.

Die Handschuh-Maus: vollständiges Ablegen

Der nächste Kandidat ist die Handschuh-Maus. Ergonomisch ist diese aufgrund ihrer besonderen Oberfläche. Für ihre Entwicklung arbeiteten Hersteller eng mit der Wissenschaft zusammen. Durch die Methode der Elektromyografie (EMG) konzipierte man schließlich ein Modell, bei dem komplette Hand von den Fingern bis zur Wurzel aufliegt. Ziel war es, das sogenannte “Schweben” während der Nutzung der Maus oder in den Ruhephasen zu umgehen.

Durch die leichte Anhebung der Maus um 25° verhindert sie Druckspitzen, vor allem in deinen Fingern. Auf diese Weise verspürst du auch hier wesentlich weniger Muskelanspannungen, was ihre Bedienung besonders angenehm macht. Möchtest du typische Bürokrankheiten wie das Karpaltunnel- oder RSI-Syndrom präventiv verhindern, ist die Investion sicherlich nicht verkehrt. Die Modelle gibt es sowohl für Rechts- als auch Linkshänder.

Die Trackball-Maus: für Fingerspitzenarbeit

Es ist ihre einzigartige Bedienung, die diese Maus ergonomisch macht. Denn hier steuerst du den Cursor über eine Rollkugel, anstatt das Peripheriegerät selbst zu bewegen. Der sogenannte Trackball ist auf der Oberseite angebracht, wodurch es etwas aussieht, als würde eine handelsübliche Computermaus auf dem Rücken liegen.

Durch die Verwendung deines Daumens oder eines anderen Fingers kann deine Hand einfach auf der Oberfläche ruhen. Das schont insbesondere deinen Schulter- und Nackenbereich und du solltest eine erhebliche Entlastung von Armen und Gelenken verspüren.

Der größte Nachteil dieser Art: Im Gegenzug zu den vorherigen beansprucht sie die Finger mehr. Bist du generell aber nicht so viel am PC, ist dies sicherlich eine mögliche Alternative. Allerdings eignet sie sich ebenfalls besser für Büroarbeiten und nicht besonders gut zum Zocken. Suchst du also nach einer ergonomischen Alternative fürs Gaming, solltest du dich an einem der anderen Modelle bedienen.

Die Rollstangenmaus: weder rechts noch links

Die Rollermaus ist wohl die außergewöhnlichste unter den ergonomischen Modellen. Diese liegt nämlich nicht links oder rechts von deiner Tastatur, sondern direkt vor dir. Dadurch befinden sich all deine Peripheriegeräte auf einer Linie, was eine sehr symmetrische Körperhaltung begünstigt.

Durch das Drehen oder seitliche Schieben der Rollstange bewegst du den Zeiger der Maus. Ergonomisch günstig positionierte Tasten kannst du sowohl mit der rechts als auch mit links bedienen. Durch die zusätzliche weiche Handballen- oder Armauflage, vermeidest du punktuelle Druckstellen oder das Abknicken deiner Gelenke noch effektiver. Ihr Nachteil liegt jedoch darin, dass sie aufgrund ihrer Form sowie Position nicht für jede (ergonomische) Tastatur ausgelegt ist. Zudem sind sie recht teuer. Bewehrte Modelle bewegen sich zwischen 300 und 450 €.

Die Stiftmaus: Schreiben statt Gleiten

Bei diesem Modell handelt es sich um eine bisher eher einzigartige Variante ergonomischer Mäuse. Entwickelt von der schwedischen Firma Penclic weicht sie vollkommen von der tierähnlichen Form ab. Stattdessen sieht und fühlt sie sich, wie der Name bereits verrät, mehr wie ein Stift an.

Das Gerät besteht aus einer Basisstation mit verbautem optischen Sensor, an der der eigentliche Stift seitlich durch ein Kugelgelenk verbunden ist. Du hältst ihn ähnlich wie einen Kuli und bewegst den Cursor durch Schreibbewegungen. Auch dadurch entstehen weniger Spannungen in Arm, Schultern oder Nacken. Voraussetzung ist allerdings, dass du die Maus ergonomisch greifst. Obwohl sie dich automatisch bereits etwas dazu zwingt, Elle und Speiche parallel zu halten, achte darauf, deine Finger nach 3-Punkt-Griff zu positionierten.

Besitzt du ein Zeichen-Tablet, kannst du alternativ auch zu diesem greifen. Draw-Pads lassen sich nämlich ebenso zu Mäusen umfunktionieren. Allerdings wirst du auch hier wahrscheinlich eine Zeit brauchen, um dich daran zu gewöhnen. Tatsächlich kann es passieren, dass du temporäre muskelkaterähnliche Spannungen verspürst, da die Nutzung eines Stiftes andere Bereiche deiner Arme bzw. Hände beansprucht.

Deine neue Maus: ergonomisch, praktisch, gut

Wie findest du jetzt also eine Maus mit ergonomischem Aufbau, die genau zu dir passt? Da wir Menschen sehr unterschiedlich sind, gibt es hierfür keine pauschale Antwort. Allerdings gibt ein paar Fragen, die du dir während der Suche nach dem geeigneten Peripheriegerät stellen kannst. Diese haben wir dir abschließend aufgeführt:

  1. Habe ich bereits Schmerzen? Wenn ja, lokalisiere diese.
    1. Finger: Greife zu einem Modell mit Daumenklick und unterstütze mit Autoklick-Programmen.
    2. Handgelenk und Unterarm: Bevorzuge Varianten, bei denen du deine Handfläche vollständig ablegen kannst, um die Bewegung so mit dem gesamten Arm auszuführen.
    3. Oberarm, Schultern und Nacken: Halte deine Arme näher am Körper. Setze hierfür auf eine schmalere Tastatur ohne Nummernblock, lege dir evtl. eine Rollstangenmaus an.
  2. Auf welcher Seite liegt sie? Achte bei Kauf darauf, dass das Gerät explizit für Rechts- oder Linkshänder gedacht ist, außer du suchst nach einer Rollstangenmaus.
  3. Welche Größe brauche ich? Hierzu misst du von den Fingerspitzen bis zur Handwurzel und orientiert dich dann an den Angaben der Hersteller.
  4. Fest an den PC angeschlossen oder per Bluetooth? Manche Menschen fühlen sich durch Kabel in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Zudem ist man unterwegs etwas weniger flexibel, muss am Schreibtisch aber öfter laden. Beziehe auch diesen Aspekt in deine Entscheidung ein.
  5. Passt die Ausstattung? Alle Modelle verfügen standardmäßig über eine rechte sowie linke Maustaste. Allerdings lassen sich einige auch aufrüsten, Stichwort Shortcuts. Gerade diese können nützlich sein, auch die Hand, die auf der Tastatur liegt, zu entlasten.

Weiterführende Links
www.ergonomie-am-arbeitsplatz-24.de/…/#vertikale_maus
www.experto.de/…/die-ergonomische-maus.html
www.ergonomie-am-arbeitsplatz.de/…/#vertikale-maus-vertikalmaus
www.logitech.com/…/ergonomic-mouse-benefits.html