Zwar gibt es auf dem Markt einige Wasserkühlungen, die sozusagen ein Rundum-Sorglos-Paket liefern, jedoch fügen diese sich nicht immer in die bestehenden Systeme ein. Eine individuelle Lösung kann also dann sinnvoll sein, wenn du sehr spezielle Komponenten verbaut hast, eine ungewöhnliche Anordnung dieser bevorzugst oder aber einfach ein wenig mehr Spielraum haben möchtest. Willst du also das Projekt starten, deine Custom Wasserkühlung einzubauen, brauchst du zunächst vier grundlegende Komponenten: den Kühler, die Pumpe, den Radiator sowie passende Schläuche. Worauf du bei der Auswahl dieser achten musst, verraten wir dir jetzt.

Der Kühler

Zu Beginn des Prozesses musst du dich entscheiden, welche Teile deines PCs du mit der Kühlung versehen möchtest. Denn davon hängt im Endeffekt auch die Wahl deines Kühlers ab. Während du so eigentlich jede Komponente – sprich sowohl Mainboard, als auch Netzteil, Arbeitsspeicher, CPU und GPU – anschließen kannst, lohnt sich eine Custom Wasserkühlung vor allem für den Prozessor und die Grafikkarte. Denn diese arbeiten in der Regel am meisten – vor allem, wenn du deinen PC zum Zocken nutzt – und neigen darum am ehesten zum Überhitzen bzw. zum Verschleißen. Wir wollen uns darum auch auf diese beiden Arten fokussieren.

Der CPU Kühler

Sie sind bei der Auswahl die leichteste Variante, denn beim CPU Kühler musst du nicht allzu viel beachten. Wichtig ist vor allem, dass du den Hersteller kennst und weißt auf welchem Sockel der Prozessor installiert ist. Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Hast du diese Fakten parat, geht es um die Auswahl der Kühlleistung. Diese ist abhängig von der Anzahl der verbauten Kühlfinnen. Ganz generell gilt: Je mehr Finnen, desto größer die Oberfläche und desto mehr Wärme kann vom CPU an das Wasser übergeben werden.

Jedoch hat der feinere Aufbau auch zur Folge, dass die Flüssigkeit auf mehr Widerstand trifft, was wiederum bedeutet, dass sie nicht so schnell durchfließen kann. Die Wärme wird also langsamer abtransportiert. Achte hier entsprechend also auch darauf, dass du eine Pumpe anschließt, die diesen Widerstand möglichst effektiv ausgleicht.

Der GPU Kühler

Willst du (auch) deine Grafikkarte an die Custom Wasserkühlung anschließen, ist das meist ein komplizierteres Unterfangen, da nicht jede GPU mit diesem System ohne weiteres kompatibel ist. Viele Grakas werden ja sogar mit vorinstallierten Lüftern ausgeliefert. Für deine vorhandene Karte findest du online Listen, die zeigen, ob diese für eine Wasserkühlung gemacht ist oder nicht. Wenn du hingegen erst ein neues Modell kaufst, hinterfrage am besten vor der endgültigen Entscheidung noch, ob eine solche Kühlvariante möglich ist.

Falls du deine Grafikkarte anschließen kannst, würden wir dir zudem immer zu einer so genannten Fullcover-Wasserkühlung raten. Das bedeutet, dass hier ein relativ großflächiger Kühler auf der Karte angebracht wird. Damit kann das Wasser nicht nur den Grafikchip umfließen, sondern auch die Speicherblöcke und die Spannungsversorgung. Alle diese Komponenten sind schließlich verantwortlich für die Wärmeentwicklung der Karte. Zum effizienten Abkühlen ist es also sinnvoll, die Hitze an den möglichen Austrittsstellen gleich „abzufangen“.

Die Pumpe

Damit das Wasser die überschüssige Wärme auch effektiv abtransportieren kann, braucht es eine Pumpe, die es bewegt. Hier hast du die Wahl zwischen ganz unterschiedlich großen Varianten. Diese lassen sich ganz individuell an deine Ansprüche anpassen. Grundlegend kannst du aber davon ausgehen, dass die Modelle mit einem höheren Füllvolumen zwar weniger Druck mitbringen, jedoch insgesamt leiser sind als die kleineren Pumpen.

Zudem brauchst du noch einen Ausgleichsbehälter, um deine Custom Wasserkühlung zu befüllen. Dieser ist der Ort, an dem überschüssige Luft gesammelt wird. Zusätzlich kann er für einen Druckausgleich sorgen, wenn dieser benötigt wird. Generell gibt es durchaus Modelle, bei denen Pumpe und Ausgleichsbehälter zusammen verbaut wurden. Du kannst sie aber auch separat im Gehäuse anbringen.

Der Radiator

Der Radiator ist essentiell für eine effiziente Custom Wasserkühlung, denn er ist dafür verantwortlich, dass die aufgenommene Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Zunächst musst du dich hierbei zwischen internen und externen Wärmetauschern entscheiden.

Der interne Radiator

Wie der Name schon verrät, befindet sich der interne Radiator innerhalb des Computergehäuses. Damit ist er in seiner Bauweise sehr eingeschränkt, denn der Platz sowie auch die potentiellen Positionen sind limitiert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass nur eine begrenzte Anzahl Lüfter eingesetzt werden kann, um das Wasser zu kühlen. Handelsüblich sind darum ausschließlich Wärmeaustauscher mit zwei oder drei Lüftern.

Damit bringt ein interner Radiator aber immer auch ähnliche Probleme mit wie das herkömmliche Lüftersystem. Die überschüssige Wärme verweilt im Gehäuse und kann nur teilweise an die Umwelt abgegeben werden. Darum ist die Planung hier auf jeden Fall das A und O.

Achte vor allem darauf, dass du einen möglichst großen Abstand zwischen den leistungsstärksten Komponenten (meist Grafikkarte und Prozessor) und dem Radiator schaffst. Zudem sollte der Radiator immer nah am Gehäuselüfter selbst installiert werden, sodass das maximale Volumen an erhitzter Luft gleich nach draußen abgeleitet und ein Wärmestau verhindert wird.

Der externe Radiator

Besser aufgestellt bist du mit einem externen Radiator. Dieser wird über Schläuche mit dem Kühler auf der GPU oder CPU verbunden und leitet die entstandene Wärme sofort an die Umgebung ab. Er hat einen ständigen Zugang zur frischen Luft und ist darum besonders effizient. Das Innere des Gehäuses hingegen erhitzt sich kaum noch. Auch in der Größe (und damit der benötigten Leistung) bist du nicht eingeschränkt.

Die Schläuche

Um nun die einzelnen Komponenten miteinander zu verbinden und das System in Betrieb zu nehmen, brauchst du noch die passenden Schläuche. Hier solltest du zunächst auf die Größe deiner Anschlüsse von Pumpe, Radiator und Kühler achten. Denn nur wenn diese dem Durchmesser der Schläuche entsprechen, kann ein sicherer Transport der Flüssigkeit auch garantiert werden. Zudem raten wir dir unbedingt dazu, auch Dichtungsringe einzusetzen – diese helfen dir ungewollte Lecks zu verhindern.

Der Standardschlauch misst übrigens 1/4″. Dabei gibt die erste Zahl den Innendurchmesser in Zoll an, während die zweite den Außendurchmesser beziffert. In Europa weit verbreitet hingegen ist der 13/10-Schlauch (also 13 mm Außen-, 10 mm Innendurchmesser).

Hast du den passenden Durchmesser herausgefunden, geht es an die Wahl des Schlauches selbst. Die meisten Systeme greifen auf flexible Varianten zurück. Diese haben vor allem den Vorteil, dass sie sich leicht individuell anpassen lassen und sich eigentlich in jede Umgebung einfügen. Hast du hingegen Spaß am Basteln, können auch starre Rohre eine attraktive Alternative sein. Mach dir hier aber unbedingt zuvor einen Plan und passe die Größen entsprechend an.

Quellen
www.pcgames.de/…/Luft-oder-Wasser-Tipps-zur-optimalen-PC-Kuehlung-1157735/4/
www.pcgameshardware.de/…/Wasserkuehlung-fuer-die-Grafikkarte-Was-ist-am-besten-Der-Leserbrief-der-Woche-1241737/
www.watercool.de/de/anf-nger-guide-wasserk-hlung
www.giga.de/…/wasserkuehlung-fuer-den-pc-cpu-und-grafik-wissen-und-kauftipps/
www.turn-on.de/…/wasserkuehlung-im-pc-was-genau-bringt-das-eigentlich-420420
www.computerbase.de/…/cpu-wakue-wann-wasser-austauschen-sind-meine-temps-in-ordnung.1588872/
www.wikipedia.org/wiki/PC-Wasserk%C3%BChlung