Ob der eigene Computer nun über die Zeit laut oder einfach nur langsam geworden ist, beides kann im alltäglichen Gebrauch einfach nur nerven. Dabei gibt es oft eine ganz einfache Lösung für das Problem: Einfach einmal den PC reinigen. Wie das richtig funktioniert, welche Hilfsmittel du dafür brauchst und was du alles beachten solltest, verraten wir dir jetzt!

Wieso, weshalb, warum – ist das Putzen wichtig?

Schon das Putzen der eigenen vier Wände kann echt anstrengend sein und nerven, glaub uns, wir können das nachvollziehen. Jedoch ist es wichtig, dass du auch deinen Computer ab und an mit einbeziehst. Der mit der Zeit automatisch entstehende Staub und Dreck sieht nämlich nicht nur unschön aus, sondern kann auch ernsthafte Folgen haben – selbst wenn man kein Allergiker ist.

Reinigst du deinen Computer nie, sammeln sich nämlich immer mehr Mikropartikel im Gehäuse und an den Komponenten. Diese können Sachen verkleben und verstopfen. Der Lüfter erreicht nach einer Zeit nicht mehr die optimale Leistung und es bilden sich immer höhere Temperaturen aus. Diese können auf Dauer sogar permanente Schäden an der teuren Hardware verursachen. Also greife lieber vorher zum Staubwedel!

Wann und wie oft den PC reinigen?

Eins vorweg: Es lässt sich kein Pauschalwert nennen, wann und wie oft du deinen PC reinigen solltest. Vielmehr hängt das von der Nutzungshäufigkeit und -dauer ab. Sitzt du jeden Tag an deinem Rechner, wirst du Tastatur und Maus sowie gegebenenfalls auch den Bildschirm häufiger putzen müssen. Das Gehäuseinnere hingegen hält durch die ständige Lüfteraktivität in der Regel länger durch, als wenn der Rechner nur ab und an genutzt wird.

Gerade aber der Office-PC, welcher am besten noch von unterschiedlichen Usern genutzt wird, sollte am besten einmal im Monat eine Grundreinigung erfahren. Diese umfasst das desinfizierende Reinigen von Tastatur, Maus und Bildschirm. Denn hier sammeln sich gern Keime und Bakterien, die von den Fingern oder beispielsweise durch Nieser auf die Flächen übertragen werden.

Beim Gaming-PC in Single-Nutzung kann das anders aussehen, jedoch empfehlen wir auch hier, die Komponenten regelmäßig aus hygienischen Gründen zu reinigen. Zudem solltest du etwa monatlich einen Blick in das Gehäuse werfen. Hat sich sichtbar Staub abgesetzt, ist es Zeit für eine Reinigung. Am besten sollte dein Rechner gar nicht erst auffällig langsamer oder lauter werden. Ist das aber der Fall, ist der Punkt zum Handeln endgültig erreicht.

Den PC entstauben, aber wie?

Ob nun vorbeugend oder aus einem akuten Anlass – hast du beschlossen, dass du deinen PC reinigen willst, gilt es dabei einiges zu beachten. Denn besonders das Innenleben deines Rechners ist empfindlich und will nicht unbedingt mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Wir wollen uns hier erst einmal genau diesem Problem widmen. Auf das Säubern von Tastatur, Maus und Bildschirm werden wir in einem anderen Beitrag zu sprechen kommen.

Hilfsmittel zur Staubbekämpfung

Willst du den lästigen Staub im Gehäuseinneren loswerden, kannst du unterschiedliche Hilfsmittel ansetzen. Wichtig ist dabei, dass die elektrischen Hardware-Komponenten nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, denn diese kann ihnen schnell Schaden zufügen. Stattdessen kannst du Folgendes verwenden:

  • Staubsauger
  • Druckluft-Reinigungsspray
  • Handblasebalg

Bei diesen Instrumenten solltest du allerdings immer auf den Luftdruck bzw. die Saugkraft achten. Diese dürfen nicht so stark sein, dass sie die Lüfter in den Turbogang versetzen. Denn werden die Ventilatoren überlastet, kann das widerum auch zu Schäden führen und dann gilt es, die Teile erst einmal zu ersetzen. Behalte also immer die Drehgeschwindigkeit im Auge.

Geht es dann an die Detailreinigung, kann auch ein Pinsel mit weichen Borsten hilfreich sein. Auch eine Zahnbürste lässt sich gegebenenfalls einsetzen. Für das Gehäuse an sich eignet sich auch ein leicht feuchter Lappen – aber auch hier wieder Achtung, dass du nicht doch mit elektronischen Teilen in Berührung kommst!

Mit der Zeit setzt sich nicht nur Staub ab, auch die Wärmeleitpaste wird weniger effektiv. Wir helfen dir mit unserem Thermal Modding aus!

Der erste Schritt: Die grobe Reinigung

Willst du deinen PC reinigen, gilt es erst einmal den groben Staub zu entfernen. Am einfachsten gelingt das mit einem Staubsauger. Kontrolliere dazu zunächst einmal, dass dein Rechner auch wirklich ausgeschalten ist. Lege am besten auch den Überlastschalter um oder nimm ihn ganz vom Strom.

Ein Mainboard und andere Komponenten eines Computers sind sehr eingestaubt

Foto: © ddgarton, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Verwende zum Aussaugen am besten den Bürstenaufsatz deines Staubsaugers. Dieser ist schonender und du gehst kein Risiko ein, Kratzer in den Komponenten zu hinterlassen. Zudem solltest du den Sauger auf die niedrigste Stufe stellen. Widme dich nun nach und nach den einzelnen Teilen:

  • Netzteil aussaugen: Dazu den Staubsauger von hinten an das Gehäuse halten und das Innere des Netzteils aussaugen.
  • Das Gehäuseinnere reinigen: Öffne dein PC-Case und saug vorsichtig (vor allem Achtung auf lose Schrauben und Kabel legen) den Boden und die Seitenwände ab.
  • Die Lüfter entstauben: Bestenfalls sollten sich die Lüfter beim Staubsaugen nicht drehen. Das schaffst du indem du eine kleine Schranke aus Draht oder einem Stück Holz einbaust.
  • Hardware säubern: Du kannst auch ganz vorsichtig mit sehr geringer Saugleistung und einem besonders feinen Bürstenaufsatz über deine Hardware (also Mainboard, Grafikkarte und RAM) gehen.

Übrigens: Will sich einiger Staub einfach nicht lösen, kommt das Druckluft-Spray bzw. Der Blasebalg zum Einsatz. Diese wirbeln den festsitzenden Staub auf und machen es dir leichter, ihn einzusaugen. Reicht das noch nicht, erklären wir dir im nächsten Schritt, wie du auch hartnäckigen Dreck loswirst.

Ein Auge fürs Detail: So gelingt das PC Reinigen

Hast du erst einmal den groben Staub entfernt, geht es jetzt ins Detail. Denn oft verstecken sich die feinen Partikel in den kleinen Spalten von Kühler und Co. Um diese loszuwerden, solltest du am besten einmal die einzelnen Komponenten ausbauen und dich im Detail mit ihnen beschäftigen.

Dazu kannst du mit einem sehr feinen, hochwertigen (wichtig, damit die Borsten nicht ausfallen und zurückbleiben) Pinsel in die betroffenen Stellen fahren und diese auskehren. Bring hierbei am besten etwas Geduld mit, denn diese Arbeit kann schnell auch einmal sehr fitzelig werden.

Hast du einen besonders verstaubten Lüfter oder ein Stück deines Cases gefunden? Dann kannst du auch mit einer weichen Zahnbürste arbeiten. Bei mechanischen Komponenten darfst du zudem etwas Spülmittel und warmes Wasser zum Reinigen verwenden. Lasse diese Teile aber unbedingt gut austrocknen, bevor du deinen Rechner wieder einschaltest.

Jemand hat blaue Handschuhe an und wischt mit einem Papiertuch eine Fläche ab

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Was noch zum PC Reinigen gehört

Hast du deinen Rechner gründlich geputzt, kannst du auch einige Maßnahmen ergreifen, damit das nicht so schnell wieder nötig werden muss. Maßgeblich helfen kann hierbei ein Staubfilter. Dieser wird in der Regel an den Gehäuselüftern montiert und fängt die feinen Schmutzpartikel auf.

Allerdings solltest du diese Filter wiederum regelmäßig reinigen, damit sie auch wirklich ihren Zweck erfüllen können und nicht die Luftzufuhr blockieren. Da es sich hier aber um mechanische Bauteile handelt, kannst du sie auch einfach mit etwas Wasser abspülen, gut trocknen lassen und dann wieder einbauen.

Das PC Reinigen wird ebenso leichter, wenn du die Flächen minimierst, auf denen sich Staub sammeln kann. Das bedeutet vor allem den Kabelsalat unter Kontrolle zu bekommen, denn auf den kleinen Helfern sammeln sich gern die unschönen Ablagerungen. Verwende einfach Kabelbinder, um die Angriffsfläche für Staub zu minimieren.

Was tun, wenn der Rechner langsam bleibt?

Eine gründliche Reinigung des PCs und seiner Komponenten kann wahre Wunder bewirken, da der sich absetzende Staub auf Dauer zu Funktionsstörungen führen kann. Er blockiert die Luftzufuhr, verlangsamt Komponenten und kann eine Überhitzung zur Folge haben. Das sind natürlich Folgen, die wir verhindern wollen und wie oben beschrieben, ist das auch gar nicht schwer, erfordert nur etwas Fingerspitzengefühl und Geduld.

Stellst du allerdings fest, dass dein PC langsam bleibt, dann kann das neben der Verschmutzung auch andere Ursachen haben. An dieser Stelle sei einmal das Thermal Throttling, dem wir uns in einem anderen Beitrag gewidmet haben, genannt. Das kommt zustande, wenn die Übertragung der Temperatur nicht mehr ideal ist. Hier hilft kein Staubwedel, aber auch dem kannst du entgegenwirken.

Quellen
www.heise.de/…/PC-reinigen-so-geht-s-4508095.html
www.pcgameshardware.de/…/PC-reinigen-Staub-zu-heiss-1155772/
www.heimwerker.de/pc-reinigen/
www.pcgames.de/…/PC-Reinigen-reinigung-Praxistipps-Fruehjahrsputz-1344896/