Du möchtest dir einen neuen oder vielleicht sogar deinen ersten Rechner zulegen? Dann hast du zwei Optionen. Du kannst selbst einen PC bauen oder ein bereits vollständig zusammengesetztes Modell kaufen. Wir wägen die Vor- und Nachteile ab und zeigen dir, was du bei deinem Custom Build beachten musst und was du brauchst.

Einen PC bauen oder doch lieber kaufen?

Ob du einen PC baust oder einfach kaufst, musst du selbst abwägen. Pro und Contra haben wir dir einmal zusammengestellt. Überlege dir ebenfalls, wofür du deinen Computer benutzen möchtest. Einfache Arbeiten lassen sich möglicherweise auch an einem vorgefertigen Modell ohne Probleme erledigen. Möchtest du höher bzw. spezifische Anforderungen daran stellen, ist ein Custom Build vielleicht die bessere Option.

Vorteile Nachteile
PC kaufen
  • weniger Arbeit
  • einfach anhand der Spezifikationen prüfen, ob er deinen Anforderungen entspricht
  • Support-Leistung vom Hersteller
  • alle Komponenten passen zusammen
  • keine Verzögerung durch das Warten auf Lieferungen der Einzelteile
  • meist wesentlich höherer Kostenaufwand
  • an Einzelteilen kann nicht gespart werden
PC bauen
  • Komponenten sind durch Preisvergleiche meist günstiger zu erwerben
  • Komponenten selber abstimmen/konfigurieren
  • keine vorinstallierten Programme oder Tools
  • PC nach deinen exakten Bedürfnissen
  • einfacher nachzurüsten
  • Recherche, Kauf und Zusammenbau machen Spaß
  • sei anschließend stolz auf deine geleistete Arbeit
  • höherer Zeitaufwand
  • kein Support
  • warten auf Lieferungen
  • erhöhtes Risiko für Probleme und Defekte, dabei keine Garantie

Du willst das beste aus beiden Welten? Dann stelle dir mit unserem Konfigurator deinen individuellen Gaming-PC zusammen. Wir liefern ihn dir dann fertig aufgebaut nach Hause!

Komponenten und Werkzeuge – das wird gebraucht

Nimm dir Zeit, wenn du das erste Mal einen PC baust – besonders für die Recherche. Mach dir am besten eine Liste mit den Dingen, die du dafür benötigst. Darunter fällt nicht nur die Hardware, sondern auch verschiedene Werkzeuge.

Die wichtigsten PC-Komponenten

Damit nach dem PC-Bauen wirklich alles funktioniert, sollte eine Reihe an Bauteilen auf keinen Fall fehlen. Um sie richtig aufeinander abzustimmen, kannst du dich ans Internet wenden. Konfiguratoren sagen dir ganz genau, welche Teile zueinander passen. Alternativ findest du diese Informationen auch in den Anleitungen deiner Komponenten. Bedenke außerdem, dass Spiele wesentlich höhere Hardware-Anforderungen stellen als einfache Anwendungen wie Office-Programme. Deshalb wirst du dir in der Regel für einen Gaming-PC auch ein höheres Budget einplanen müssen.

Die Specs hängen letztendlich von deinem Kostenplan, der Art der Games und der gewünschten Ästhetik ab. Willst du mit den regulären oder mit maximalen Einstellungen spielen? Alle Bauteile müssen so zusammenwirken, dass du am Ende ein reibungsloses Erlebnis ohne Ruckeln oder Verzögerungen hast. Um dir dabei zu helfen, findest du hier bei uns im Blog eine Reihe an Beiträgen zur Auswahl der verschiedenen Komponenten. Erfahre aber hier bereits mehr über die wichtigsten Aspekte.

Du brauchst… Nice to know
Gehäuse
  • nicht am Gehäuse sparen
  • ausreichend Platz (bedenke hier die Größen von Mainboard, Grafikkarte etc. sowie genügend Raum für ordentliches Kabelmanagement)
  • spätere Umbauten/Austausch im Hinterkopf behalten
CPU/Prozessor
  • Spiele fordern meist einen Multi-Threaded-Workload (mehrere Kerne)
  • mehr als vier brauchst du meist nicht
  • geringes Budget: für die meisten Spiele reichen zwei Kerne
  • Full-HD: mind. 2,5 GHz-Prozessor/ i7 oder i5 bzw. die Ryzen 7 Series/ Ryzen 5
Mainboard
  • muss unbedingt mit der CPU kompatibel sein
  • je nach Steckplätzen ist die Menge an Arbeitsspeicher-Riegeln begrenzt
  • hat Soundkarte, die für die meisten Spiele reicht
  • manche besitzen einen einfachen Grafikchip, der für simple Arbeiten reicht, nicht aber fürs Gaming
Arbeitsspeicher (RAM)
  • muss den Anforderungen des Mainboards entsprechen
  • für Spiele reichen meist 16 GB
  • für intensive Aufgaben und mehrere gleichzeitig laufende Programme auf 32 GB erweitern
Grafikkarte und Grafikprozessor (GPU)
  • abhängig vom gewählten Monitor
  • dedizierter Speicher von 2 bis 4 GB kann konstant mind. 30–60 FPS liefern
  • Minimum für 1080p-Display: 4 GB
  • Full HD: Kerntaktung von 600 MHz
  • 4K-Spiele: Tandem/zwei Grafikkarten (recht fortgeschritten)
Datenspeicher/ Festplatte/SSD
  • Datenspeicher: Wahl zwischen herkömmlicher Festplatte (HDD) und Solid State Drive (SSD)
  • für Spiele: 7200 RPM und einen Cache-Speicher von 8 MB oder 16 MB
  • ATA/PATA/SATA-Schnittstellen müssen mit Mainboard kompatibel sein
  • allgemein angemessen Speichergröße für Spiele: 250–500 GB
  • SSD für schnellere Latenz, muss auch mit den Schnittstellen kompatibel sein
Netzteil
  • nicht daran sparen
  • mind. drei verschiedene Gleichspannungen
  • mind. 500 W
  • modulare Modelle für mehr Flexibilität
Kühlung
  • Lüfter oder Wasserkühlung
  • beim Übertakten nicht vergessen, dass neben dem Stromverbrauch auch die Kerntemperatur steigt – zusätzliche Kühlsysteme
Betriebssystem
  • auf CD oder als iso-Datei
Peripheriegeräte

Einen PC bauen: Dieses Werkzeug solltest du haben

Damit deine Komponenten wirklich fest im Gehäuse sitzen und dir dein frisch zusammengesetzter PC nicht gleich wieder auseinanderfällt, brauchst du passendes Werkzeug. Natürlich kannst du Schrauben auch mit einem Messer festziehen oder deine Kontakte mit einer herkömmlichen Zange zurechtbiegen. Dann läufst du aber Gefahr, Schäden zu verursachen.

Bedenke, dass du dir diese Werkzeuge nicht für den einmaligen Gebrauch zulegst. Wenn du später Bauteile austauschen möchtest, vielleicht mal etwas reparieren musst oder auch andere handwerkliche Arbeiten in der Wohnung verrichtest, kommen Sie erneut zum Einsatz. Plane dir in dein Budget also auch ein paar Euro für gute Tools ein. Folgende sind nützlich:

  • Kreuzschlitz-Schraubendreher: Wird für die meisten PC-Arbeiten benötigt, häufig in Größe PH2. Für Bauteile im M.2-Format brauchst du einen in Größe PH0.
  • Kleine Werkzeugkoffer für Elektronikbastler: Recht nützlich, wenn du einmal ein Laufwerk auseinanderbauen oder Teile austauschen willst, die unüblichere Schrauben haben. Diese beinhalten oft Imbus-, Kreuzschlitz-, Torx- und Schlitz-Bits. Magnetische Varianten sind besonders praktisch, da die Schrauben hieran festhängen. So fallen sie dir nicht ins Gehäuse, wenn der Bauraum etwas beengt ist.
  • Zangen: Mit einer Spitzzange fischst du verloren gegangene Schrauben im Nu wieder aus dem Case oder schließt wesentlich leichter Kabel und Stecker in engen Räumen an.
  • Cuttermesser: Kannst du benutzen, um überflüssige Leitungen und Kabelbinder herauszuschneiden.
  • Stirnlampen: Sind besonders praktisch, wenn du allein arbeitest. Ansonsten kannst du dir natürlich mithilfe von einem Familienmitglied oder Freunden per Taschenlampe das Case ausleuchten lassen.
  • Wärmeleitpaste: Benötigst du für deine CPU. Da man diese recht sparsam aufträgt, musst du nicht gleich eine große Menge davon bestellen. Schau nur, dass du welche im Haus hast, wenn du einen Umbau planst.
  • Kabelbinder, Klett- und Klebebänder: Mit ihnen schaffst du etwas Ordnung in deinem PC. Unterschätze Kabelmanagement dabei nicht. Sorgsam verlegte Leitungen, sorgen auch für eine bessere Luftzirkulation im Gehäuse.
  • Reinigungsmaterial: Mit etwas Druckluft, Wattestäbchen und Mikrofasertüchern hast du im Handumdrehen Fingerabdrücke und Staub beseitigt. Für das Entfernen und Erneuern der Wärmeleitpaste brauchst du etwas Küchenrolle und Isopropanol.

Was du beim PC-Bauen beachten solltest

Wenn du das erste Mal einen Rechner zusammensetzt, dauert es wahrscheinlich etwas länger, als wenn du darin schon geübt bist. Um dir die Arbeit aber etwas zu erleichtern, geben wir dir schon einmal ein paar hilfreiche Tipps mit. Auch Dinge, die du unbedingt vermeiden solltest. Diese recht typischen Fehler verlängern das PC-Bauen nur unnötig und sorgen bei dir vielleicht für Kopfzerbrechen.

  1. Stimme deine Hardware sorgfältig ab: Achte darauf, dass die Bauteile deines PCs auch wirklich zueinander passen. Sind zum Beispiel die CPU, das Mainboard, Grafikkarte oder Arbeitsspeicher nicht kompatibel, funktioniert nichts. Einer der typischsten, aber ärgerlichsten Fehler beim ersten eigenen “Rig” ist, dass der Prozessor nicht zum Motherboard passt. Benutze deshalb am besten einen PC-Konfigurator. Von diesen gibt es im Internet zahlreiche und sie erleichtern dir die Auswahl.
  2. Spare nicht am Netzteil: Hast du deine Komponenten ausgewählt, musst du auch die passende Wattzahl bzw. geforderte Leistung deines Stromanschlusses bestimmen.
  3. Benutze Anleitungen: Viele Bauteile, wie beispielsweise Mainboards, kommen normalerweise mit einem Handbuch. Schau dir diese zur Vorbereitung an oder belies dich im Internet. Auch auf YouTube finden sich verschiedene Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst.
  4. Vermeide elektrostatische Ladung: Beim Einbau empfindlicher Komponenten kann es hilfreich sein, ein ESD-Armband zu tragen. Dies verhindert, dass sensible Bauteile bei Berührung durch die eigene statische Ladung des Körpers beschädigt werden.
  5. Montiere gewissenhaft: Arbeite nicht zu flüchtig, während du die Einzelteile deines PCs zusammenbaust. Achte darauf, dass Kabelverbindung tatsächlich fest sitzen und Steckkarten einrasten.
  6. Spare nicht nur an einem Ende: Überlege dir vorher genau, wie viel Geld du in dein Setup stecken möchtest. Dir einen sündhaft teuren PC zusammenzusetzen, dann aber an Tastatur, Monitor oder Internet zu sparen, wird dir im Endeffekt nichts bringen. Sorge also lieber für einen gesamt soliden, aber vielleicht etwas günstigeren Build.
  7. Wähle das korrekte Format für dein Betriebssystem: Du kannst dein gewünschtes Betriebssystem über eine CD oder mit einer .iso-Datei per Stick installieren. Überlege dir also vorher, was du brauchst. Sonst stehst du am Ende mit einer CD da, hast aber gar kein Laufwerk eingebaut.
  8. Übertreibe es nicht mit Wärmeleitpaste: Hast du dein Mainboard verkabelt, ist es an der Zeit etwas Wärmeleitpaste auf den Heatspreader aufzutragen. Sei hier aber nicht zu großzügig. Ein kleiner Klecks oder ein dünnes X in der Mitte reichen schon. Der Druck des Kühlers wird sie im Anschluss gleichmäßig verteilen.

Fassen wir noch einmal zusammen: Wenn du dich für das selbstständige PC-Bauen entschieden hast, gibt es einiges zu beachten. Im Vordergrund stehen dabei, dass du dir Zeit nimmst und dich für die passenden Komponenten entscheidest. Überlege dir genau, wie viel Geld du investieren möchtest und verteile es gleichmäßig auf alle benötigten Hilfsmittel. Dann erhältst du am Ende einen rundum schlüssigen Build. Und falls dir das ganze doch etwas zu viel Arbeit sein sollte, kannst du dir einfach einen fertig zusammengesetzten Gaming-PC oder ein Gaming-Notebook kaufen.

Weiterführende Links
www.techjunkies.blog/…/gaming-pc-selber-bauen-oder-kaufen/
www.pcwelt.de/…/Das_noetige_Werkzeug_fuer_PC-Bastler-Elektronik-8581257.html
www.intel.de/…/how-to-build-a-gaming-pc.html
www.crucial.de/…/the-best-specs-for-a-gaming-pc