Lange Zeit war es in der Zocker-Gemeinde verrufen und konnte nicht wirklich Fuß fassen: das Gaming-Notebook. Doch inzwischen wandelt sich sein Ruf und die Vorteile eines transportablen Gaming-PCs werden immer deutlicher. Warum auch du vielleicht umsteigen solltest und welche Leistung du wirklich erwarten kannst, zeigen wir dir jetzt!

Der Gaming-PC: Das Non-Plus-Ultra?

Bis vor Kurzem war es eigentlich gar keine Frage: Wer etwas beim Zocken auf sich hielt, der brauchte einen ordentlichen Gaming-PC. Schließlich kann man diesen nach Belieben aufrüsten und an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Beim Laptop war das nicht immer der Fall – oft waren die einzelnen Komponenten hier fest verschweißt.

Doch heutzutage suchen immer mehr Gamer die Mobilität – mal unterwegs oder im Urlaub zocken, LAN-Partys besuchen und immer online sein. Das ist mit einem Desktop-PC nicht wirklich machbar, weshalb der Markt immer mehr von Gaming-Notebooks erobert wird. Diese praktischen Begleiter liefern überall und jederzeit die besten Spielerlebnisse. Dabei sind sie genau auf deine Bedürfnisse als Gamer abgestimmt.

Je nachdem was also deine Anforderungen an einen Computer sind, kann ein Gaming-Notebook eine tolle Alternative sein. Was du beim Kauf allerdings beachten musst, was du eigentlich von dem Mini-PC erwarten kannst und für wen er wirklich geeignet ist, verraten wir gleich.

Von Hobbyspieler bis zum ESL-Teilnehmer

… haben wir natürlich alle ganz unterschiedliche Anforderungen an unseren PC. Während der eine nur den Feierabend bei einer gemütlichen Runde eines Story Games ausklingen lassen möchte, spielt der andere womöglich 24/7 Competetive Matches und ist Teil eines Profiteams.

Einer für alles

Ein Gaming-Laptop kann die perfekte Lösung für Zwischendurch sein. Suchst du zum Beispiel ein Notebook, welches dich im Alltag zuversichtlich begleitet, aber auch hier und da mal ein Spiel unterstützt, kannst du auf eine relativ günstige Variante zurückgreifen. Vielleicht hast du ja sogar zu Hause noch einen Desktop-PC stehen und kannst dort aus den Vollen schöpfen, brauchst darum nur eine günstige Variante für unterwegs?

In diesem Fall kannst du getrost bei der Grafikkarte Abstriche machen. Eine High-End-GPU wird hier wohl kaum nötig sein. Stattdessen kannst du zum Beispiel mit einer Nvidia GTX 1050 zufriedenstellende Ergebnisse bekommen. Diese unterstützt (eigentlich) alle Spiele, wird sie aber nicht auf höchster Qualität wiedergeben. Meist ist das aber auf dem begrenzten Laptop-Display gar kein großes Dilemma.

Übrigens: Wenn du deinen Laptop auch unterwegs zum Schneiden und Bearbeiten von Videos und Bildern verwenden möchtest, solltest du auf einen leistungsstarken Prozessor achten. Die verwendeten Programme fressen nämlich oft viel Leistung und gerade bei größeren Dateien kann es sonst zu sehr langen Renderzeiten kommen. Setze am besten auf einen aktuellen Intel i7.

Der Laptop zum Zocken

Du hast keinen separaten PC und willst eigentlich fast ausschließlich auf dem Laptop zocken? Dann hast du andere Ansprüche an das Gerät als die eben beschriebenen Gelegenheitsspieler. Achte in diesem Falle vor allem auf eines: die Grafikkarte. Dabei solltest du eine möglichst leistungsstarke, neue Variante wählen.

Die meisten Spiele hingegen benötigen keinen besonders leistungsstarken Prozessor – mit einem besseren Intel i5 fährst du hier auf jeden Fall gut. Da du den Laptop wahrscheinlich meist zu Hause bzw. an einem festen Platz nutzen wirst, solltest du gegebenenfalls im Gewicht und der Größe einige Abstriche machen. Denn ist das Gehäuse etwas „bulkiger“, bietet es immerhin auch genügend Platz für die etwas größeren Komponenten wie die GPU.

Zuletzt aktualisiert am 24. April 2024 um 1:45 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Einen Gaming-Laptop zusammenstellen – darauf musst du achten

Nachdem du jetzt wohl eine grobe erste Entscheidung getroffen hast, was dein Gaming-Notebook eigentlich können muss, geht es jetzt ans Eingemachte. Im Folgenden werden wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Komponenten werfen, die einen Laptop ausmachen und zum Zocken auszeichnen. So hast du einen kleinen Leitfaden, der dich beim Kauf unterstützen wird.

Die Grafikkarte – Spiele lebensecht & hautnah erleben

Sie ist das Herzstück eines jeden Gaming-PCs und oft wohl auch seine teuerste Komponente: die Grafikkarte. Nur dank ihr können wir unsere Spiele ruckelfrei und in bester Qualität genießen, was gerade bei RPGs wohl nicht unbedeutend für den Spielspaß ist. Doch lange Zeit war sie auch das Problemkind eines Gaming-Laptops. Schließlich sind die GPUs gleichzeitig auch die größten, unförmigsten Teile des Computers.

Nun ist ein Laptop doch eher flach und bietet nur begrenzten Platz für die verschiedenen Komponenten. Eine Standard-Gaming-Grafikkarte wie die Nvidia RTX 2070 kann hier kaum verbaut werden. Um den Leistungsabfall durch die geringere Größe zu beschränken, entwickelte Nvidia die Pascal-Technologie. Seitdem diese 2016 dem Markt vorgestellt wurde, dominiert der Hersteller die Szene des Gaming-Notebooks.

Diese kleinen Spezialisten ermöglichen es dir, nur einen winzigen Bruchteil an Leistung zu verlieren. Dabei gibt es wie immer verschiedene Modelle, die unterschiedliche Taktraten und Shader-Anzahlen mit sich bringen. So kannst du immer die perfekte Variante für deine Ansprüche wählen. Im Grunde ist die Abstufung in etwa so:

  • Gelegenheitsspieler: GTX 1050 / GTX 1060 / GTX 1660 / RTX 2060
  • Leidenschaftlicher Gamer: GTX 1070 / GTX 1660 Ti / RTX 2070
  • Anspruchsvoller Competetive Player: GTX 1080 / GTX 1080 Ti / RTX 2080

Der Prozessor – Supporter auf allen Ebenen

Wenn du auch nur gelegentlich das eine oder andere MOBA wie LoL, DOTA2 oder Smite spielst, weißt du, wie wichtig der Support ist – er wehrt Schaden ab und heilt dich sogar im Idealfall noch. Diese unterstützende Rolle nimmt beim Gaming-Notebook (und auch -PC) der Prozessor ein. Er ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass deine Spiele flüssig laufen.

Nun haben wir bereits angedeutet, dass die Rolle des Prozessors beim Zocken hinter der der Grafikkarte zurückfällt. Du kannst hier also einige Abstriche machen, wenn du deinen Laptop wirklich hauptsächlich zum Spielen und vielleicht noch für einige grundlegende Office-Anwendungen einsetzen möchtest. So bist du in diesen Fällen meist mit einem i5-7300HQ schon gut ausgerüstet. Etwas leistungsstärker hingegen ist der i5-8300H.

Willst du hingegen gerne auch aufwendigere Videos unterwegs bearbeiten oder Photoshop und Co. nutzen, können wir dir nur ans Herz legen, auf einen etwas besseren CPU zu setzen. Mindestens ein i7-7700HQ, besser noch ein i7-8750H sollten hier verbaut sein.

Das Display – oder: dein Portal in die virtuelle Welt

Um die volle Leistung von Grafikkarte und Prozessor ausnutzen zu können, braucht es natürlich ein gutes Display. Dabei ist zunächst die Größe wichtig. Die Wahl hast du hier meist zwischen 15- und 17-Zoll-Varianten. Die etwas größeren Modelle sind dabei preistechnisch ebenfalls etwas angehoben, stellen aber Details besser dar – in manchen Spielen kann dieser Unterschied tatsächlich ausschlaggebend sein.

Entscheidender hingegen ist aber eigentlich die Bildwiederholfrequenz. Im Grunde kannst du dir als Faustregel merken: je höher, desto besser. Das bedeutet also, dass ein Bildschirm mit 60 Hz wesentlich ungeeigneter zum Zocken ist, als ein Modell mit 240 Hz (allerdings braucht es dazu auch die passende Grafikkarte). Den Unterschied siehst du immer bei besonders schnellen Bewegungen: Willst du zum Beispiel bei einem Shooter schnell um die Ecke peaken, so kann es sein, dass das Bild verschwommen wirkt, wenn die Frequenz zu niedrig ist.

Zu guter Letzt solltest du noch einen Blick auf die Auflösung des Displays werfen. Die meisten Modelle verfügen standardmäßig über mindestens Full-HD (1920*1080 Pixel). Das ist auch sinnvoll, denn oft nimmst du den Unterschied zu einem 4k-Bildschirm auf der begrenzten Fläche gar nicht war. Zudem empfiehlt sich auch ein Blick auf die Helligkeit – umso höher, desto weniger wird dich Tageslicht stören – sowie das Kontrastverhältnis – auch hier gilt umso höher, desto besser.

Was du noch beachten solltest

Wenn du ein Gaming-Notebook kaufst, solltest du außerdem noch einige andere Kriterien näher beäugen. Allen voran ist hier die Kühlleistung zu nennen. Aufgrund des doch eher beschränkten Platzes im Gehäuse kann es hier nämlich schwierig werden, eine vernünftige Luftzirkulation zu schaffen. Ist diese jedoch nicht gegeben, werden die einzelnen Komponenten heiß und vor allem die Grafikkarte wird die Leistung drosseln um Schäden zu verhindern.

Entscheidend für ein flüssiges Spielerlebnis ist oftmals ebenfalls der Arbeitsspeicher. Für die meisten Games reichen hier durchaus 8 GB aus, aber für neue High-End-Spiele dürfen es ruhig auch 16 GB sein. Und auch eine entsprechende SSD-Festplatte kann die Ladezeiten enorm verkürzen und das Zocken zum wahren Genuss machen.

Genauso wichtig – vor allem, wenn du nicht nur an deinem Laptop zocken möchtest – sind die Schnittstellen. Überlege dir am besten vor dem Kauf, was du alles brauchst, und suche dir dann ein entsprechendes Modell raus. Zwar gibt es natürlich auch zum Beispiel externe Kartenlesegeräte, jedoch sind die auf Dauer eher unschön zu nutzen. Folgende Schnittstellen könnten für dich interessant sein:

  • HDMI / DVI
  • USB / Kartenleser
  • Kopfhörer
  • Thunderbolt
  • LAN

Das Gaming-Notebook aufrüsten – das sind die Möglichkeiten

Ja, man kann ein Gaming-Notebook auch im Nachhinein noch aufrüsten. Dafür gibt es spezielle externe Komponenten, die an den Laptop angeschlossen werden können. Da die Schwachstelle der meisten Modelle immer noch die Grafikkarte darstellt, sollten wir hier zunächst die eGPU (external Graphic Processing Unit) erwähnen.

Diese externe Grafikkarte lässt sich über einen Thunderbolt-Anschluss mit deinem Laptop verbinden und liefert dann die volle Power einer Desktop-Variante. Gerade jene, deren Komponenten fest verschweißt sind, werden von dieser Lösung unglaublich profitieren und können so auch einen alten Laptop ganz leicht aufwerten!

Zudem kannst du natürlich mit einer externen Festplatte jederzeit deinen Speicher erweitern. Doch nicht nur das: Immer mehr Hersteller bieten auch auswechselbare Komponenten an. Das bedeutet also, dass die einzelnen Teile ganz einfach gegen neuere Modelle ersetzt werden können.

Fazit: Candycrush oder geht auch mehr auf dem Laptop?

Das Gaming-Notebook hat sich in den letzten Jahren unglaublich gemacht. Gerade in einer Zeit, in der wir immer mobiler werden, stellt es durchaus eine Alternative zum herkömmlichen Gaming-PC dar. Allerdings musst du in der Grafikleistung wahrscheinlich dennoch einige Abstriche machen – auch wenn hier Dank der Nvidia Pascal-Technologie extreme Fortschritte gemacht wurden.

Hast du also einfach nur Spaß am Zocken, bist vielleicht viel unterwegs oder suchst nach einer kompakten Variante, um deine Lieblingsgames genießen zu können, dann bist du mit einem Laptop zum Zocken garantiert gut bedient. Achte einfach nur auf die richtigen Komponenten für deine Bedürfnisse und du wirst sicher zufrieden sein.

Quellen
www.techrush.de/gaming-laptop-was-muss-man-beachten/
www.laptopformatieren.de/…/zocken-am-laptop-fuer-welche-spiele-eignen-sich-laptops/
www.computerbild.de/artikel/cbs-Tests-Spiele-Hardware-Gaming-Laptop-Test-Review-2019-11390295.html
www.spieletipps.de/artikel/7908/1/
www.pcgames.de/…/Gamernotebooks-mobil-zocken-inklusive-Marktuebersicht-Lohnen-sich-Laptops-zum-Spielen-1208492/