Wer gern zockt, weiß: Ohne ein dafür ausgelegtes Notebook oder einen entsprechenden PC läuft da nichts. Ob selbst zusammengebaut oder vorgefertigt kaufen – die Hauptplatine ist von entscheidender Bedeutung. Was es darüber alles zu wissen gibt und was bei der Suche nach dem besten Gaming-Mainboard zu beachten ist, erfährst du hier!

Das Herzstück jedes Rechners: Aufgaben und Bestandteile

Was ist eigentlich ein Mainboard? Die Hauptplatine, häufig auch Motherboard genannt, ist die zentrale Leiterplatte eines Computers oder Servers. Sie verbindet die verschiedenen Komponenten miteinander und ist somit eine qualitative Grundvoraussetzung für deinen Build.

Auf ihr ist ein zweiteiliger Chipsatz angebracht. Der obere Teil – die Northbridge – ist für die Anbindung von RAM und Grafikkarte an die CPU zuständig. Die Southbridge, die im unteren Teil des Mainboards zu finden ist, kümmert sich wiederum um die Steuerung der Laufwerke, Schnittstellen oder Steckplätze. Bei platzsparenden Systemen wird sie mit in die Northbridge eingegliedert. Grafik-, Sound- oder Netzwerkkomponenten sind dementsprechend “onboard” auf der Hauptplatine integriert.

Nahaufnahme eines Mainboards mit CPU

Foto: © Bru-nO, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Die Hauptaufgabe des Motherboards ist es also, Datenströme zu leiten und ein reibungsloses Miteinander der Komponenten herzustellen. Ein ebenfalls integraler Bestandteil hierfür ist der Prozessor. Was genau hinter der Gaming-CPU steckt, kannst du bei uns ebenfalls nachlesen. Allgemein gesagt, ist sie die eigentliche Steuereinheit. Besonders bei komplexeren Systemen muss sie in der Lage sein, einen großen Datendurchsatz zu ermöglichen. Um den reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, braucht das Gaming-Mainboard darum einige essenzielle Steckplätze:

  • CPU-Sockel: Dieser dient der Montage des Prozessors.
  • RAM-Steckplätze: Werden benötigt, um den Arbeitsspeicher anzuschließen.
  • BIOS-Chip: Dieser teilt dem Betriebssystem mit, welche Hardware auf der Platine verbaut ist und wie damit gearbeitet werden soll. Beim Anschalten des Rechners wird hier überprüft, ob alle angeschlossenen Komponenten funktionsfähig und einsatzbereit sind.
  • IDE und SATA-Schnittstellen: Für den Anschluss von Festplatten oder optischen Laufwerken. Für die Optimierung der Datenverarbeitung und einen hohen Durchsatz sollten möglichst viele vorhanden sein.
  • PCI-Steckplätze: Hiermit lassen sich TV- und Videoschnitt-Karten erweitern. Die Expressvariante (PCle) bietet schnellere Übertragungsraten. Sie kommen deshalb bei der Installation von Grafik- bzw. anderen Erweiterungskarten zum Einsatz.
  • ATX-Connector: Versorgt in Kombination mit dem Netzteil die verschiedenen Komponenten mit Strom.
  • USB-Schnittstellen: Sollten sowohl in ausreichender Anzahl als auch nach dem aktuellen Standard vorhanden sein.
  • Blende auf der Rückseite: Hier findest du Steckplätze für den Anschluss von Maus, Tastatur, Netzwerk, Audio, optischen Laufwerken, Massenspeicher, etc.
Zuletzt aktualisiert am 24. April 2024 um 1:45 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Unterschiede – was macht das Gaming-Mainboard besonders?

Wer sich überlegt, einen neuen PC zu kaufen, muss sich bewusst sein, dass es zwischen Arbeits- und Gaming-Rechnern große Unterschiede gibt. Wenn du beim Zocken richtig durchstarten willst, solltest du in leistungsfähige Teile investieren. Denn immer mehr moderne Spiele verlangen zunehmend höhere Systemanforderungen. Entsprechend gilt es für dich, dein PC-Gaming Setup inklusive des Mainboards für diese Anforderungen zu optimieren.

Hierfür werden von den Herstellern unterschiedliche Chipsätze angeboten. Die ausgewählte Steuerlogik sollte stark genug sein, um beim Spielen die unterschiedliche Konfigurations- oder Kompatibilitätsoptionen ermöglichen zu können. Auch der Sound-Chipeinsatz ist entscheidend. Während du bei Computern im Büro darauf verzichten kannst, ist die Klangwelt in Videospielen umso entscheidender. Einerseits, um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Andererseits, um in Spielen wie Hunt: Showdown das Anschleichen der gegnerischen Player hören zu können. Infolgedessen werden auf Gaming-Mainboards häufig vergoldete E/A-Kontakte sowie eine gefilterte Stromversorgung verbaut, um audiophile Konstruktionen zu schaffen.

Weiterhin unterscheiden sich spiel-orientierte Motherboards durch Ihre Bauqualität. Die Verwendung dickerer und hochwertigerer Leiterplatten verhindert nicht nur das Durchbiegen der Hauptplatine, sondern macht das Ganze generell weniger bruchanfällig. Mehr Leitungsphasen sorgen zudem für zusätzlichen Strom für Prozessor, RAM und Grafikkarte, was besonders beim Übertakten vorteilhaft ist. Hier musst du dann nur auf eine leistungsstärkere Kühlung achten – egal, ob durch Wasser oder Luft. Abschließend bieten Gaming-Mainboards auch nette Features wie mehr USB-Anschlüsse und PCIe-Slots, andere Port-Arten, darunter USB-C oder Thunderbolt 3, sowie bessere Netzwerk-Controller.

Nahaufnahme eines Ryzen-Prozessors

Foto: © cebbi, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Nahaufnahme eines Ryzen-Prozessors

Foto: © cebbi, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Das richtige Mainboard finden

Die richtige Hauptplatine, insbesondere das passende Gaming-Mainboard zu finden, kann sich schwierig gestalten. Vor allem, wenn du zum ersten Mal eigenständig einen Rechner zusammenbaust. Dass es dabei einige Punkte zu beachten gibt und mehrere Generationen an Komponenten gleichzeitig auf dem Markt kursieren, macht die Sache nicht unbedingt einfacher.  Aus diesem Grund haben wir dir einmal die wichtigsten Aspekte zusammengefasst.

Erstens: Wofür möchtest du deinen PC verwenden?

Bevor du dich überhaupt auf die Suche nach Komponenten begibst, sollte dir der Zweck deines Systems bewusst sein. Brauchst du es nur für die Arbeit, muss es nicht das Neueste vom Neusten sein. Denn normalerweise werden im Büro nur wenig anspruchsvolle Programme verwendet. Ähnliches gilt für den Konsum von Multimedia. Zum Streamen von Netflix und YouTube bzw. das Anhören von Musik musst du nicht dein Sparkonto leeren.

Möchtest du dich hingegen mit Bild- und Videoschnitt beschäftigen oder anspruchsvolle Games spielen, solltest du in etwas Leistungsfähigeres investieren. Um das Beste aus deinem Computer zu holen, lohnt sich hier vielleicht ein Blick auf die aktuellsten Chipsätze. Besonders, wenn du planst, deinen Rechner auch zu übertakten.

Zweitens: Mainboard-Größen

Je nach Nutzungsart existieren verschiedene Ausführungen – der sogenannte Formfaktor. Diese sind durch die Chiphersteller standardisiert und lassen sich somit einfach erweitern oder austauschen. Die gängigsten Maße sind:

  • Mini-ITX: 17 x 17 cm (Findet sich besonders häufig in Multimedia-Zentralen von TV- oder Netzwerk-Endgerten).
  • Micro-ATX: 24,4 x 24,4 cm
  • ATX: 30,5 x 24,4 cm

Die von Intel 1996 eingeführte ATX-Größe dominiert seitdem und auch weiterhin den Markt. Diese bietet sich nämlich für die meisten handelsüblichen Rechner im Midi-Tower-Format an. Die etwas breitere E-ATX-Variante kann noch mehr Komponenten bergen. Im Optimalfall passt dein Mainboard perfekt zum Gehäuse. Doch natürlich lassen sich kleine Bauformen auch in größeren Cases unterbringen.

Drittens: Den passenden Sockel und Chipsatz finden

Hiermit kommen wir zu dem Part, bei dem PC-Bauer mitunter die meisten Schwierigkeiten haben. Den richtigen Chipsatz für das Gaming-Mainboard zu finden, kann ziemlich verwirrend sein. Besonders, wenn wichtige CPU-Revisionen veröffentlicht werden. Dann verändern sich die Namen der Produkte und die unterschiedlichen Generationen machen es auch nicht leichter.

Motherboards werden durch ihre Chipsätze identifiziert. Während Intel seit langem auf das LGA-System (Land Grid Array) setzt, verwendet AMD immer noch das PGA-System (Pin Grid Array). Für die jeweiligen Hersteller gibt es somit entsprechende Sockel, die untereinander auch nicht kompatibel sind. Wir haben dir hier einmal ein paar Beispiele aktueller Chipsätze, sowie kompatibler Prozessoren zusammengestellt.

Zielgruppe Chipsatz Prozessor
Intel
Allrounder B460 für Prozessoren der 10. Generation (Sockel LGA1200)
Sparfüchse unter Gamern B560 für Prozessoren der 11. Generation (Sockel LGA1200)
Gamer und Übertakter Z690 für Prozessoren der 12. Generation (Sockel LGA1700)
AMD
Allrounder B450 Prozessoren ab Ryzen 1000 (Sockel AM4)
Sparfüchse und Multimedia B550 für Prozessoren ab Ryzen 3000 (Sockel AM4)
Gamer und Übertakter X470 Prozessoren ab Ryzen 1000 (Sockel AM4)
Hardcore-Gamer X570 mit Unterstützung von PCIe 4.0 Prozessoren ab Ryzen 3000 (Sockel AM4)

Hinweis: Der Chipsatz ist entscheidend für die Übertaktung. Wenn du eher wenig Wert darauf legst, genügt ein Gaming-Mainboard mittlerer Preisklasse völlig.

Viertens: Ausreichend Anschlüsse

Der letzte Schritt in deiner Suche nach einem Gaming-Mainboard sollte sein, dass du kontrollierst, ob auch alle bzw. genügend der gebrauchten Anschlüsse vorhanden sind. Auch das ist stark vom gewählten Hersteller und deren Chipsatz abhängig. Dieser beeinflusst nämlich, wie wir gelernt haben, auch die On-Board-Komponenten.

Je nachdem, wie viel PC-Peripherie bzw. interne Hardware an dein Motherboard angeschlossen werden soll, hebt oder senkt es die Preisklasse. Überlege dir also beispielsweise:

  • Wie viele USB-Anschlüsse der 3.2 Gen 1/ 2 brauche ich?
  • Welche Grafikkartenanschlüsse bietet das Mainboard?
  • Wie viele Steckplätze für SATA-, PCle-Slots oder Speichermedien möchte ich haben?
  • Welchen RAM-Typen unterstützt meine Platine?
  • Ist ein Ethernet-Port für LAN vorhanden?
  • Habe ich ausreichend Ausgänge für Kopfhörer, Mikrofon, Lautsprecher, etc.?

Wenn du diese Schritte befolgst und die für dich wichtigsten Fragen beantworten kannst, solltest du in der Wahl deines Gaming-Mainboards ein ganzes Stück weiter gekommen sein. Falls du während des Lesens jedoch das Gefühl bekommen hast, dass der Prozess doch etwas zu aufwendig für dich ist, kannst du natürlich auch zu vorgefertigten Gaming-PCs oder Gaming-Notebooks greifen. Schau hierfür doch mal in unserem Shop vorbei, wir geben dir die Möglichkeit deinen Rechner beliebig zu konfigurieren!

Weiterführende Links
www.datacenter-insider.de/was-ist-ein-mainboard-a-784777/
www.windowsarea.de/…/ratgeber-was-unterscheidet-gaming-mainboards-von-normalen-mainboards/
www.chip.de/…/Mainboard-kaufen-Darauf-muessen-Sie-achten_140016451.html
www.pc-magazin.de/…/mainboard-kaufen-worauf-achten-neues-motherboard-sockel-chipsatz-formfaktor-ausstattung